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Schöpfung feiern am 6. September:

Mensch und Tier im Fokus

© Getty Images, pixdeluxeMädchen inmitten von Hühnern auf einer WieseMit Tieren als Mitgeschöpfe umgehen

Der ökumenische Tag der Schöpfung bietet eine gute Gelegenheit, Gottes Schöpfung neu zu entdecken und zu schützen. Am 6. September lädt die ACK Hessen-Rheinhessen zur ökumenischen Feier im Opel-Zoo Kronberg ein. Im Fokus steht das Miteinander von Mensch und Tier – mit dabei: Ulrike Scherf, Stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN.

veröffentlicht 11.08.2025

von Rita Haering

Der „Tag der Schöpfung“ ist ein ökumenischer Aktionstag, der Christinnen und Christen dazu einlädt, Gottes Schöpfung bewusst wahrzunehmen, zu feiern und zu schützen. Jedes Jahr im Spätsommer verbindet er spirituelle Impulse mit gesellschaftlicher Verantwortung. Im Zentrum steht die Frage: Wie gehen wir mit der Erde und unseren Mitgeschöpfen um? Der Tag ruft dazu auf, innezuhalten, die Schönheit von Gottes Schöpfung zu würdigen und konkrete Schritte für einen nachhaltigen Lebensstil zu gehen.

Initiiert vom Arbeitskreis Christlicher Kirchen (ACK), setzt sich der Tag dafür ein, dass die Bewahrung der Schöpfung nicht nur ein theologisches Anliegen bleibt, sondern praktische Wirkung entfaltet – in Gemeinden, in der Politik und im Alltag.

Einladung zum Tag der Schöpfung 2025

Das Motto für den Ökumenischen Tag der Schöpfung 2025 lautet: “Gott, Du hilfst Menschen und Tieren”. Es zeigt, dass nicht nur die Menschen auf Gottes Beistand angewiesen sind, sondern auch die Tiere. Damit stehen sie in einer gemeinsamen Beziehung zu Gott, ihrem Schöpfer. Die Feier der ACK Hessen‑Rheinhessen zum Schöpfungstag findet am 6. September 2025 im Opel‑Zoo in Kronberg im Taunus statt. Die Andacht gestalten auch Weihbischof Dr. Thomas Löhr aus dem Bistum Limburg und die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN Ulrike Scherf mit. Ein Begleitprogramm mit Führungen und Aktivitäten für Kinder gehört dazu.

Wann kann der Tag der Schöpfung gefeiert werden?

Der ökumenische „Tag der Schöpfung“ wird traditionell am ersten Wochenende im September begangen. Diese zeitliche Orientierung ermöglicht eine gemeinsame Feier im Spätsommer, ohne ein festes Datum vorzugeben.

Kirchengemeinden und ökumenische Gruppen haben dabei Gestaltungsspielraum: Sie können Veranstaltungen zum „Tag der Schöpfung“ im Zeitraum zwischen dem 1. September und dem 4. Oktober durchführen. So lässt sich Rücksicht auf lokale Gegebenheiten und bereits geplante Termine nehmen – und gleichzeitig die Verbindung zur internationalen Schöpfungszeit stärken, die in diesem Zeitraum stattfindet.

Darum geht es am ökumenischen „Tag der Schöpfung“

Ziel ist es, im Sinne der Bewahrung der Schöpfung gemeinsam und heilsam zu handeln. Das bedeutet:

  • Die Schöpfung zu achten und zu schützen,

  • den Menschen als Teil der Schöpfungsgemeinschaft zu verstehen und

  • Gottes Werk in seiner Schönheit und Gottgeschaffenheit neu zu entdecken.

Aktivitäten rund um den "Tag der Schöpfung":

Der "Tag der Schöpfung" bietet besondere Gelegenheiten:

  • Gemeinschaft zu erleben: Bei ökumenischen Feiern treffen sich Gleichgesinnte, genießen zusammen, beten gemeinsam und können sich über nachhaltige Lebensweisen austauschen.
  • Bei inspirierende Veranstaltungen mitzumachen: Ökumenische Gottesdienste, Pilgerspaziergänge, Mitmach-Aktionen für Kinder gehören oft zum Programm. 
  • Aktiven Umweltschutz zu betreiben: Besucher:innen erhalten Ermutigung und Anregungen, zum Schutz der Pflanzen und Tiere, um für die Bewahrung der Schöpfung aktiv zu werden.

„Um umzukehren und Gewalttätigkeit zu heilen, werden wir uns unserer Angewiesenheit auf die Erde neu vergewissern müssen – wir kommen im Gegensatz zu ihr ohne sie nicht aus.“

Friedrich Weber (1949 - 2015), evangelischer Theologe und Landesbischof

Die Kirchen ermutigen gleichzeitig die gesellschaftlichen Player, aktiv für die geschenkte Natur einzutreten. Diese Anliegen greifen der Schöpfungstag und die daran anschließende vierwöchige Schöpfungszeit auf:

Die mehrwöchige Schöpfungszeit

Die darauf folgende, meist vierwöchige Schöpfungszeit lädt dazu ein, sich mit schöpfungstheologischen und umweltethischen Fragen auseinanderzusetzen. Sie regt dazu an, über eigene Handlungsmöglichkeiten nachzudenken – ganz im Sinne des afrikanischen Sprichworts:: „Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“

Schöpfung - ein ökumenisches Gebet

Nicht alle haben die Möglichkeit oder Zeit, an einer Veranstaltung während der Schöpfungszeit teilzunehmen. Dann können diese Gebetsworte dabei unterstützen, in das Thema Schöpfung einzutauchen:

Gemeinsam mit den Christen Europas beten wir für die Schöpfung:

Gott, Schöpfer, du Ewiger:
Die Erde hast du erschaffen,
die sichtbare und die unsichtbare Welt  
mit all ihren Geschöpfen.
In Ehrfurcht stehen wir vor dir,
geschaffen, die Schöpfung zu bewahren  und sie dir darzubringen. Gemeinsam, Geschöpfe unter Geschöpfen,  
bringen wir unser Lob vor dich.

Gott, Jesus Christus, du Erlöser:
Durch deine Menschwerdung bist du in die Schöpfung eingetreten.
In dir ist die geschaffene Welt mit dem ewigen Gott versöhnt.
Vor dir erkennen wir unsere Verantwortung
gegenüber unseren Mitgeschöpfen und
der ganzen belebten und unbelebten Erde.

Wir bekennen, an deiner Schöpfung schuldig zu werden,
wenn wir nur an uns und unsere Lebensweise denken.
Deine Schöpfung bringt ihre Klage,
unser Vergehen,
vor dich.

Gott, Heiliger Geist, du Atem:
Durch deine Kraft erneuerst du die Schöpfung.
Du schaffst Leben,  
immer wieder neu.
Wir danken dir,
dass du uns daran Anteil gibst und
unsere Gaben gebrauchen willst,
um die Schöpfung zu bewahren und ehrfürchtig in ihr zu leben.
Zusammen mit der ganzen Schöpfung
bringen wir unseren Dank vor dich.

Amen.

(Quelle: ACK Sachsen)

Fragen rund um den "Tag der Schöpfung"

Was hat zur Idee geführt, einen "Tag der Schöpfung" ins Leben zu rufen?

Christliche Geistliche hatten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts den Eindruck, dass das Lob Gottes, den Schöpfer, und die Bedeutung seiner Schöpfung in den liturgischen Kalendern noch nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Nur das Erntedankfest bietet etwas Raum für Schöpfungsthemen. Dabei glauben Christinnen und Christen daran, dass Gott die Welt geschaffen hat. Deshalb sind viele von ihnen besorgt, dass der Mensch große Teile der Schöpfung zerstört – so auch der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel.

Wie ist der "Tag der Schöpfung" entstanden?

Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel hatte im Jahr 1989 vorgeschlagen, einmal im Jahr gemeinsam „zum Schöpfer der Welt zu beten: mit Dankgebeten für die große Gabe der geschaffenen Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und für ihre Erlösung“. Viele Menschen aus der christlichen Welt haben sein Anliegen unterstützt. Die Kirchen nahmen in der Charta Oecumenica diese Initiative auf und empfahlen, "einen ökumenischen Tag des Gebetes für die Bewahrung der Schöpfung in den europäischen Kirchen einzuführen". Auf dem zweiten Ökumenischen Kirchentag in München (2010) wurde der ökumenische Schöpfungstag feierlich ausgerufen. Seitdem wird er in jedem Jahr gefeiert.

Welche Bedeutung hat der Schöpfungsglaube am "Tag der Schöpfung"?

Im Mittelpunkt am "Tag der Schöpfung" stehen das Lob des Schöpfers, die eigene Umkehr angesichts der Zerstörung der Schöpfung und konkrete Schritte zu ihrem Schutz. Seit 2010 feiern die Kirchen der ACK in jedem Jahr den „Tag der Schöpfung“. Jedes Mal wird ein anderer, bestimmter Aspekt hervorgehoben, beispielsweise die Bedeutung der Bäume, des Wassers, die naturwissenschaftliche Forschung oder Gottes Handeln in der Welt. Die einzelnen Aspekte berühren die untrennbar miteinander verbundenen Themen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Die Feier des Schöpfungstags wird mit einem ökumenischen Gottesdienst eröffnet. Der Schöpfungstag hebt damit ausdrücklich ins Bewusstsein, dass das Bekenntnis „ich glaube an Gott, den Schöpfer“ alle Christen verbindet. Er thematisiert dies öffentlich und bringt den christlichen Schöpfungsglauben und seine Bedeutung für das Verhältnis des Menschen zur Welt in die gesellschaftliche Diskussion ein.

Welche Rolle spielen Kirchengemeinden am "Tag der Schöpfung"?

 

Kirchengemeinden sind eingeladen, sich am Schöpfungstag zu beteiligen. Zur Vorbereitung stellt ihnen die ACK Materialien bereit. Dabei können Kirchengemeinden flexibel einen Termin wählen, der zu ihrem Rhythmus passt – zwischen dem 1. September bis 4. Oktober.

In Deutschland - und auf dem Gebiet Hessen-Nassaus - ist eine Vielzahl christlicher Kirchen und Konfessionen aktiv. Insgesamt 25 Kirchen sind als Mitglieder und Gäste in der Arbeitsgemeinschaft Chrislicher Kirchen in Deutschland (ACK) versammelt. Auch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die EKD, die römisch-katholische Kirche, orthodoxe Kirchen und Freikirchen gehören dazu. Die Mitglieder bekennen sich zur Heiligen Schrift, zu Jesus Christus und verpflichten sich zum gemeinsamem Zeugnis und Handeln. Dazu gehören: 

  • Begegnung,
  • gemeinsames Gebet,
  • theologische Gesprächs,
  • der Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung, das Eintreten für verfolgte Christen weltweit
  • sowie der Einsatz zu den Schritten auf dem Weg zur sichtbaren Einheit der Kirche Jesu Christi. 

Quellen:

  • www.oekumene-ack.de
  • Heft: ACK: Gott du hilfst Menschen und Tieren 2025
  • Mitteilung der EKKW zum 'Tag der Schöpfung 2024
  • Heft: ACK: Gottes Schöpfung feiern: Ökumenischer Tag der Schöpfung
  • Heft: ACK: Gottesdienstheft zum Ökumenischen Tag der Schöpfung 2024, Lass jubeln alle Bäume des Waldes
  • Website der ACK Hessen und Rheinhessen
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