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Tag der Behinderten

Mit Behinderung dabei sein, nicht daneben

Jörg Farys/CBMBehinderte Menschen im GlaskastenProtestaktion der Christoffel-Blindemisssion

Mit einer Protestaktion weist die Christoffel-Blindenmission am Tag der Behinderten auf die schwierige Situation von Menschen mit Beeinträchtigungen hin.

Eine Frau und ein Mann mit Sehbehinderung, ein weiterer Mann im Rollstuhl. Alle sind eingesperrt in einem gläsernen Gefängnis und haben keine Chance, herauszukommen. Jeder sieht sie, doch die Türen sind fest verschlossen.

So sieht die Protestaktion der Christoffel-Blindenmission (CBM) vor dem Berliner Sony Center zum Welttag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember aus, um auf das gläserne Gefängnis vieler Behinderter hinzuweisen. „Vor allem in Entwicklungsländern sind Menschen mit Behinderungen ausgegrenzt“, erklärt CBM-Vorstand Dr. Rainer Brockhaus. „Sie haben kaum Zugang zu Bildung und später zu einer Erwerbstätigkeit. Es drohen Armut und weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen.“ Arbeitgeber halten behinderte Menschen für nicht leistungsfähig und geben ihnen keinen Job. So haben sie kaum Chancen auf eine gleichberechtigte Teilhabe am Leben und bleiben eingeschlossen in ihrem „gläsernen Gefängnis“. 

Bürokratie für Behinderte vereinfachen

In Deutschland sieht die Diakonie ebenfalls Verbesserungsbedarf. So kritisiert Maria Loheide vom Vorstand Sozialpolitik der Diakonie die Bürokratie in Deutschland: „Kinder mit Behinderung und ihre Eltern brauchen eine gute Unterstützung von Anfang an - und das möglichst unkompliziert.“ Behinderte Kinder und ihre Eltern hätten zwar Anspruch auf unterschiedliche Hilfen wie Frühförderung, Reha oder auch Umbaumaßnahmen in der Wohnung. Der Weg dahin sei jedoch kompliziert und umständlich durch „unnötige Bürokratie und wechselnde Ansprechpartner und Zuständigkeiten in einem undurchsichtigen Dschungel an Hilfen“.

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