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Mit Bildung gegen Armut: Computerfachfrau gibt IT-Kurse in Malawi

EKHN/RahnAmanda Badicke

Die Darmstädterin Amanda Badicke unterrichtet in Malawi Einheimische im Umgang mit Computern. Die EDV-Beraterin aus der EKHN-Kirchenverwaltung begegnet im Südosten Afrikas ungeahnten Herausforderungen.

Amanda BadickeKeffa Kanichi (links) ist einer der Schüler von Amanda Badicke (Mitte).

Von Amanda Badicke und Renate Haller (Evangelische Sonntagszeitung)

Einmal nach Afrika gehen – diesen Wunsch hat sich Amanda Badicke erfüllt. Mit dem Freiwilligendienst weltwärts ist sie nach Malawi gereist und unterrichtet am Blantyre Teachers College angehende Lehrerinnen und Lehrer im Umgang mit Computern. Die EDV-Organisationsberaterin bei der EKHN-Kirchenverwaltung ist für neun Monate in dem Land in Südosten Afrikas, die ersten zweieinhalb Monate sind schon vorbei. Dabei will sie nicht nur Lehrern den Zugang zu Computern ermöglichen.

Bis zu neun Stunden kein Strom

Ihr Alltag und der der einheimischen Bevölkerung sind stark durch die täglichen bis zu neunstündigen Stromausfälle beeinflusst. Wenn der Strom in der kleinen Wohnung Badickes fließt, macht sie sich zum Beispiel morgens warmen Porridge aus Maismehl und abends eine selbstgekochte Mahlzeit. Gibt es keinen Strom, stehen morgens Obstsalat und Kekse auf dem Speiseplan. Abends kommt „Nsima“ auf den Tisch, das malawische Nationalgericht, ein zu Kugeln geformter fester Maisbrei mit Bohnen aus der Cafeteria. 

Bei ihrer Arbeit als IT-Dozentin sind die vielen Stromausfälle eine Herausforderung. Kein Strom, kein Unterricht, lautet die einfache Formel. „Während an manchen Tagen der nächste sogenannte ‚power cut‘ vorhersehbar ist, passiert es auch mal, dass zehn Minuten vor oder nach Beginn der Unterrichtsstunde der Strom ausfällt“, beschreibt sie die Tücken des Alltags.

Lehrer lernen Computer in Ausbildung erstmalig kennen

Lehrziel innerhalb von 20 Zeitstunden sei die Vermittlung von Grundkenntnissen in Word, Excel und PowerPoint. Allerdings starten über 90 Prozent Studentinnen und Studenten ohne jegliche Vorkenntnisse. In den ersten Unterrichtsstunden lernen die Studierenden deshalb erst einmal, den Computer ein- und auszuschalten und eine Maus zu bedienen. Insgesamt unterrichtet die Darmstädterin 14 Klassen mit je 40 Studentinnen und Studenten pro Woche – sofern kein Stromausfall dazwischen kommt.

Öffentliche Kurse für Arbeitslose

Der Computer-Raum am Blantyre Teachers Training College wird nur nachmittags und abends für den IT-Unterricht der Studentinnen und Studenten genutzt. Amanda Badicke möchte in der freien Zeit öffentliche IT-Kurse anbieten, um Arbeitslosen aus der Umgebung eine neue berufliche Perspektive zu ermöglichen. Was so einfach und nahe liegend klingt, droht jedoch an der Stromversorgung zu scheitern. Deshalb ist der Bau einer Photovoltaikanlage geplant.

Spendenprojekt: Solaranlage soll stabil Strom liefern

Die Anlage kostet nach Badickes Worten 1500 Euro. Eine geregelte Stromversorgung würde monatlich bis zu 100 Malawiern die Chance bieten, sich in Sachen Computer schlau zu machen, um sich anschließend auf eine Vielzahl von Arbeitsstellen zu bewerben. Um gezielt helfen zu können, sammelt Amanda Badicke deshalb Spenden. „Jeder Euro kommt dort an, wo er wirklich gebraucht wird“, versichert sie. 

Mehr Informationen zu dem Spendenprojekt gibt es auf dem Reiseblog von Amanda Badicke: ninemonthsinmalawi.wordpress.com.
Spenden sind möglich über das Konto des 
Freundeskreises Malawi e. V.
Sparkasse Hannover
IBAN DE77250501800000233455
BIC SPKHDE2HXXX
Verwendungszweck: IT-Kurse

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