DITIB steigt aus
Muslimisch-evangelisches Dialogforum ad acta gelegt
istock_TashatuvangoDas Modell des Dialoges funktioniert nicht mehr.17.08.2016 epd Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Das Dialogforum der Spitzenvertreter der evangelischen Landeskirchen und Muslimverbände in Hessen ist praktisch tot. Der 2006 begründete „Tag des Dialogs” werde in der bisherigen Form nicht mehr stattfinden, sagte der Islambeauftragte der evangelischen Landeskirchen in Hessen, Andreas Herrmann, in Frankfurt am Main dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der türkisch-islamische Verband DITIB habe nicht mehr neben anderen Muslimverbänden am Tisch sitzen wollen.
Das Modell der Dialogtages funktioniert nicht mehr
Beim „Tag des Dialogs” trafen sich bis 2013 die Spitzenvertreter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, von Ditib, dem Verband Islamischer Kulturzentren und der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen. Seither wolle die DITIB nur noch bilaterale Beziehungen zu den evangelischen Kirchen pflegen, sagte Herrmann. Zwar hätten die evangelischen Landeskirchen ihrerseits bisher nicht die katholischen Bistümer in Hessen eingeladen, seien aber inzwischen bereit, diesem Wunsch der Muslimverbände zu folgen. Da DITIB jedoch eine Alleinvertretung der Muslime bei den Spitzentreffen wünsche, funktioniere das Modell des Dialogtages nicht mehr.
Dialog nun auf anderen Ebenen
Die evangelischen Kirchen wollten daher den Dialog mit Muslimen auf anderen Ebenen verstärken, sagte Herrmann. So sollten Gespräche auch mit anderen Partnern, wie dem „Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam” an der Universität Frankfurt, und Pfarrern angestrebt werden. Mit DITIB gebe es den konkreten Plan, Pfarrerinnen und Pfarrer mit Imamen im November zusammenzubringen. Der türkisch-islamische Verband habe auch im diesjährigen Ramadan zwischen Anfang Juni und Anfang Juli evangelische Vertreter zum Fastenbrechen eingeladen.
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