Vorfreude auf den 38. DEKT in Nürnberg
Mut zum Glauben
B. Leone
09.02.2023
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Es war alles ein bisschen anders, am Kirchentagssonntag in der evangelischen Kirche in Guntersblum zur Vorbereitung und zur Einstimmung auf den 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag vom 7. bis 11. Juni 2023 in Nürnberg – er steht in diesem Jahr unter der Losung „Jetzt ist die Zeit“ (MK 1,15): Nach dem eigentlichen Gottesdienst mit Abendmahl wurden Stühle gerückt, Mikrofone gestellt und der Kirchenraum kurzerhand zu einem einladenden Podium mit Kirchentagsbanner im Hintergrund umfunktioniert. „Wie ein kleiner Kirchentag!“ brachten es die Gottesdienstbesuchenden auf den Punkt, die trotz Regen zahlreich in die Kirche am Marktplatz gekommen waren. Nicht ohne Grund, denn die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Nicola Beer, die zudem Mitglied des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentages ist, war als Gastpredigerin zum Gottesdienst mit anschließender Gesprächsrunde eingeladen.
Nicola Beer zu Gast beim Kirchentagssonntag in Guntersblum
„Heute wird deutschlandweit in vielen evangelischen Kirchen der Kirchentag in Nürnberg zum Thema werden“, begrüßte der Guntersblumer Pfarrer Johannes Hoffmann die Gemeinde, „natürlich auch bei uns. Wir freuen uns daher besonders, am Kirchentagssonntag mit Nicola Beer hohen Besuch aus Brüssel zu Gast zu haben.“ Die Vorfreude ist bereits jetzt, rund vier Monate vor Beginn der Großveranstaltung auch im Evangelischen Dekanat Ingelheim-Oppenheim deutlich spürbar. Und so passte das Lied „Eingeladen zum Fest des Glaubens“, gespielt von Dekanatskantor Giuliano Mameli an der Orgel, wunderbar zum Beginn des Gottesdienstes am 5. Februar.
Frieden und Gemeinschaft, Zukunft und Hoffnung
Nicola Beer, nicht nur stellvertretende Bundesvorsitzende der Freien Demokraten, sondern u. a. auch Mitglied des Vorstands der Internationalen Martin Luther Stiftung, griff in ihrer Predigt die Losung des Kirchentages „Jetzt ist die Zeit“ (MK 1,15) auf: Jeder und Jede könne aktiv etwas tun – für Frieden und Zusammenhalt, für Zukunft und Hoffnung, trotz aller aktuellen Herausforderungen. „Suchet der Stadt Bestes“ (Jer 29,7) - nicht nur beim großen Glaubensfest in Nürnberg, sondern auch in der Gemeinde, im täglichen Miteinander oder im Gebet, um gute Wege für möglichst viele Menschen zu finden. Hinhören und zuhören. Mut haben, den eigenen Glauben zu leben. „In Verantwortung vor sich selbst und vor Gott“, so Beer.
Große Themen – und nicht immer leicht zu beantworten. Die Gottesdienstbesuchenden nutzen daher die Gelegenheit der anschließenden Gesprächsrunde mit EU-Politikerin Nicola Beer und Pfarrer Johannes Hoffman, souverän geführt von der Guntersblumer Kirchenvorsteherin und Landessynodalen Inken Benthien. „Kommen Sie ruhig ein wenig nach vorne“, lud Benthien die Menschen in die ersten Kirchenbankreihen ein. Eine gute Idee, denn so konnten Fragen zum persönlichen Glaubensweg, zum christlichen Glauben als Politikerin auf EU-Ebene oder zur Frage nach der Bedeutung des Mottos des diesjährigen Kirchentages im direkten Austausch diskutiert werden. Berührungsängste hat die Rechtsanwältin und Politikerin nicht. Im Gegenteil, sie sucht das Gespräch mit den Menschen und so sprach sie offen, wie der christliche Glaube sie bereits von Kindheitstagen an bis zu ihrer politischen Laufbahn heute geprägt habe. „Das gehörte irgendwie von Anfang an dazu“, erinnerte sich Beer, und es leite noch heute ihr Handeln - als Anwältin, als Mutter, als Politikerin.
Auch aktuelle Themen, die die Menschen bewegen, wurden diskutiert. Fragen um Krieg und Frieden, zum Klimaschutz, zur gesellschaftlichen Vielfalt. Die Kirchentage, zu denen Nicola Beer regelmäßig gehe, bieten viele gute Möglichkeiten, sich mit den unterschiedlichsten Fragen auseinanderzusetzen und sich mit den Menschen auszutauschen - vielleicht auch mit jenen, die gerade nicht die eigene Meinung vertreten. Viel zu schnell war die sehr intensiv geführte Gesprächsrunde zu Ende. Und doch stimmte sie ein in die Vorfreude auf den kommenden Kirchentag in Nürnberg.
Jetzt ist die Zeit – mit dem Dekanat zum Kirchentag
Das Evangelische Dekanat Ingelheim-Oppenheim bietet seit vielen Jahren mit einem Kirchentagsteam eine Fahrt zum Deutschen Evangelischen Kirchentag. Pfarrer Johannes Hoffmann, der bereits seit 2007 Gruppen aus dem Dekanat zum Kirchentag begleitet, freut sich auch in diesem Jahr auf die gemeinsame Fahrt zum fünftägigen Glaubensfest mit Konzerten, Gottesdiensten, Workshops, Diskussionen und zahlreichen weiteren Veranstaltungen.
Informationen zur Fahrt finden sich auf der Internetseite des Dekanats unter diesem Link. Anmeldeschluss ist der 15. März 2023.