Pröpstin Crüwell und Dekanin Janott segnen und danken „Brückenbauer“ Pfarrer Matthias Metzmacher
Mutmacher und Zuhörer in Ruhestand verabschiedet
B.-Chr. Matern
20.07.2023
h_wiegers
Artikel:
Download PDF
Drucken
Teilen
DAUSENAU/RHEIN-LAHN. Als Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung war Matthias Metzmacher mit dem Blick in „die Welt“ 18 Jahre fürs evangelische Dekanat Nassauer Land tätig. Seinen Abschiedsgottesdienst in den Ruhestand in der evangelischen St. Kastor-Kirche Dausenau unter dem Motto „Jetzt ist die Zeit“ prägten vor allem Musik und spirituelle Momente. Das volle Gotteshaus bewies, wie sehr die Menschen im Rhein-Lahn-Kreis seinen Dienst schätzten.
Die Pröpstin für Rheinhessen und das Nassauer Land Henriette Crüwell erinnerte an Metzmachers Konfirmations- und Ordinationsspruch „Suchet, so werdet ihr finden“. Buchstäblich habe er an viele Türen geklopft, vorurteilsfrei sei er auf Menschen zugegangen, um zu hören und zu sehen, was der Andere braucht. Zusammen mit Dekanin Kerstin Janott, Dr. Ute Stuhlträger-Fatehpour von der Klinik Lahnhöhe in Lahnstein, den Pfarrern Gerd Biesgen (Stiftung Scheuern) und Stefan Fischbach (Dausenau) sowie Dr. Ulrich Werner (Miehlen) vom Dekanatssynodalvorstand segnete sie Metzmacher für den neuen Lebensabschnitt.
Dieser zeigte sich dankbar und beschenkt. Gerade seine Tätigkeit als Klinikseelsorger in Lahnstein habe verdeutlicht, dass sich Menschen nicht überfordern dürften. In einer (Arbeits-)Welt, die nach Perfektionismus strebe, wo immer mehr in kürzerer Zeit zu tun sei, sei es wichtig, an die befreiende und fürsorgende christliche Botschaft zu erinnern. Mit Blick zum Posaunenchor, der unter Leitung von Dirk Schäfer den Gottesdienst eindrucksvoll begleitete, warb er für Pausen. „Die Trompete lehrt uns: Atem holen ist wichtig, um dann im richtigen Moment wieder aktiv zu werden“. Mit tollen Vorträgen verschönerte der St. Barbara-Chor Lahnstein, dem er selbst angehört, unter Leitung von Wolfgang Kemp die Verabschiedung. Letzterer spielte außerdem die Orgel.
Zu einem „Gesicht des Dekanats“ sei Metzmacher geworden, der die Menschen überall inspiriert habe, ein Mutmacher und Zuhörer, erklärte Ulrich Werner, der zusammen mit Dekanin Kerstin Janott dem künftigen Ruheständler im Namen des Synodalvorstandes dankte. Einen „ersten Brückenbauer im Dekanat“ nannte ihn Janott. Als einen „Außendienstmitarbeiter der evangelischen Kirche“, lobte Uwe Bruchhäuser, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau, Metzmacher, dessen Arbeit er ebenso schätze wie ihn persönlich. Dass Kirche zu den Menschen kommt, sei „wichtiger denn je“, so Bruchhäuser. „Deine berufliche Kompetenz, Deine Menschlichkeit, Dein Einfühlungsvermögen werden wir vermissen“, würdigte Pfarrer Gerd Biesgen den Theologen und seinen Mitspieler in der Tischtennis-Pfarrer-Mannschaft, die Metzmacher schon kurz nach seinem Amtsantritt ins Leben gerufen hatte.
In außerordentlich schwierigen Situationen, nicht zuletzt in der Corona-Zeit, habe Metzmacher, der auch Diplom-Psychologe ist, den Menschen beigestanden, erinnerte Ulrike Peter im Namen der Klinikleitung des Medizinischen Zentrums Lahnhöhe an seinen dortigen Dienst als Klinikseelsorger, der 2017 begann. „Es wird schwer fallen, auf dich zu verzichten“, so Peter. Einen „Aktivposten in der Partnerschaft zwischen Mabira in Tansania und dem Dekanat Nassauer Land“ bezeichnete dessen Arbeitskreis-Vorsitzender Berthold Krebs Metzmacher und dessen Familie. Für die Partnerschaftsarbeit war auch die Kollekte des Abschiedsgottesdienstes bestimmt, die insgesamt stolze 1275 Euro erbrachte.