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„Remember Idomeni"

Neue Mode aus alten Flüchtlingsdecken

Sabine Müller-LangsdorfFotos von Frauen, die Naomi-Mode tragenNicht nur Westen aus Wolldecken verlassen die Werkstatt, auch Taschen, Schürzen und Textilschmuck.

Friedenspfarrerin Sabine Müller-Langsdorf ist wieder in Griechenland, diesmal bei einem außergewöhnlichen Flüchtlingsprojekt, das vom Zentrum Oekumene unterstützt wird: Aus alten Flüchtlingsdecken wird von Flüchtlingen neue Mode gemacht: Das Label heißt „Remember Idomeni".

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Textilingenieurin Elke Wollschläger an der Nähmaschine Kleiderständer mit Jacken und Mänteln Einnäher (Label) mit Schriftzug „Remember Idomeni" Generalkonsul Walter Stecher mit Mikrofon.

Aktuell warten mehr als 50.000 Flüchtlinge in Griechenland auf den Weg in eine sichere Zukunft. Um der Leere des Tages Begegnung, Sinn und Struktur zu geben, wurde am 26. Januar die Ökumenische Werkstatt NAOMI in Thessaloniki eröffnet. Hier nähen vor allem Frauen aus Syrien oder  Afghanistan aus den Wolldecken, die nach der Räumung Idomenis übrig blieben, Westen, Jacken, Mäntel.

„Remember Idomeni" steht auf dem Kleideretikett der Jacke. Die Jacke ist  aus dem Stoff einer dicken grauen Wolldecke genäht. Vor einem Jahr noch wärmte diese Decken geflüchtete Menschen im griechischen Camp Idomeni. Dort harrten Tausende über den kalten Winter 2015/2016 in der Hoffnung auf eine Wiederöffnung des Weges nach Mitteleuropa über den Balkan. Die Grenzen blieben geschlossen. Darum ist Griechenland bis heute für Flüchtlinge ein Ort, an dem es weder vorwärts noch rückwärts geht.

Teilnahme am gesellschaftlichen Leben fördern

Das Projekt NAOMI stellt dafür eine Werkstatt mit Nähmaschinen und zur Verfügung und bietet Nähkurse an. Die Teilnehmerinnen Können kleine Näharbeiten für ihre Familien anfertigen, manch Einer lernt die Grundlagen des Schneiderns unter der fachkundigen Anleitung einer Textil-Ingeneurin. Ziel ist es, dass die Teilnehmenden sich ein Taschengeld verdienen und so ihre Integration und Teilnahme am gesellschaftlichen Leben gefördert wird.

NAOMI ist ein ökumenisches Projekt und wird von der Diakonie Baden, Diakonie Württenberg und der rheinischen Kirche und der EKHN unterstützt. Sabine Müller-Langsdorf, Friedenspfarrerin der EKHN und EKKW, brachte zur Eröffnung Glückwünsche.

Wanderfriedenskerze bei NAOMI

Als Geschenk hatte die Pfarrerin ein nicht gerade handliches Gepäckstück im Koffer: eine ökumenische Wanderfriedenskerze. Acht große Kerzen leuchteten im vergangenen Jahr in mehr als 200 Gemeinden Hessens und in Rheinland-Pfalz. Unter dem Motto "Vergesse Menschen" gedachten sie in Gottesdiensten und Friedensgebeten der vielen Menschen, die vor Gewalt und Terror fliehen. So passt es, dass eine dieser Kerzen nun in der Ökumenischen Werkstatt NAOMI ihren Ort findet. Hier setzen sich Menschen für Frieden und Versöhnung ein.

Über die Website man auch Sachen bestellen und damit das Projekt unterstützen.

http://naomi-thessaloniki.net

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