Aktion fördert Instrumente
Orgeln aus Plastik machen viele Sorgen
Zentrum VerkündigungOrgel22.08.2017 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Darmstadt / Wiesbaden 22. August 2017. Fünf Gemeinden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) erhalten für die Sanierung ihrer Orgeln in diesem Jahr Unterstützung aus dem Förderprogramm der Sparkassenkulturstiftung Hessen-Thüringen und des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen. Insgesamt werden die Instrumente mit 63.000 Euro gefördert, teilte das Landesamt am Dienstag (22. August) mit. Hilfe gibt es für die Orgeln der Kirchengemeinde Cantate Domino in Frankfurt (13.000 Euro) sowie die Instrumente der evangelischen Gemeinden in Hofheim-Diedenbergen (20.000 Euro), Mücke - Groß-Eichen (15.000 Euro), Rabenau-Rüddingshausen (10.000 Euro) und Waldsolms-Brandoberndorf (5.000 Euro).
Förderprogramm seit 2001
Ab Mittwoch brechen im Rahmen ihres gemeinsamen Orgelförderprogramms Thomas Wurzel, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Markus Harzenetter, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen und Bernhard Buchstab, Orgelsachverständiger und Konservator im Landesamt für Denkmalpflege Hessen auch zu einem Besuch in die Kirchengemeinden auf, die in diesem Jahr bei der Sanierung ihrer Orgel gefördert werden. Das Förderprogramm wurde 2001 ins Leben gerufen. Seitdem werden jedes Jahr fünf bis acht historische Instrumente mit 20 Prozent der Gesamtkosten unterstützt. Ziel ist es, die Vielfalt von historischen Orgeln in Hessen zu erhalten und erlebbar zu machen.
Restaurierungen anschieben
„Die Orgeldenkmalpflege ist ein weites Feld, dem unsere gemeinsame Leidenschaft gilt. Unser Ziel ist es, hessenweit Restaurierungen anzuschieben, die von den Kirchengemeinden kaum alleine getragen werden können. Ich freue mich, dass wir mit unserem Programm bereits rund 100 bedeutenden Orgelrestaurierungen den Weg ebnen konnten“, so Thomas Wurzel.
Historisches Erbe bewahren
„Orgeln sind in dreifacher Hinsicht Zeugnisse unseres historischen Erbes“ erläutert Dr. Markus Harzenetter. „Sie gehören zum einen untrennbar zur Ausstattung unserer Kirchen, sind also bedeutende Kunstdenkmäler, die mit ihrem kunstvollen Gehäuse in engem Zusammenhang mit der Architektur einer Kirche zu sehen sind. Zum anderen sind sie aufwändige technische Denkmäler. Vor allem aber sind sie Klangdenkmäler mit einer individuellen Klanggestalt, die Teil der immateriellen Denkmaleigenschaft der Orgel ist. Orgelmusik füllt und belebt unsere historischen Kirchenräume auf faszinierende und einmalige Weise.“
Plastik als Herausforderung
„Besonders interessant ist dabei, dass wir anhand des Erscheinungsbildes einer Orgel, ihrer technischen Ausstattung und ihres Klangs Aussagen darüber machen können, aus welcher hessischen Orgelwerkstatt das Instrument stammt. Vor ganze neue Herausforderungen stellen uns die Orgelwerke der 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhundert mit ihrer neobarocken Klanggestalt und ihren Körpern aus Kunststoffen und Metallen“, ergänzt Bernhard Buchstab.