Von Elisabeth Alewell-Nebe
Paradiesgärtlein in Laubach
Anja Martiné
26.05.2025
ast
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Wie ist es dazu gekommen? Der Chor Crescendo hat Ende September 2024 ein Benefiz Konzert unter dem Titel „Laut für die Natur“ veranstaltet (unter Beteiligung der Kinderchöre, der Schulband der Friedrich Magnus Gesamtschule Laubach, Lotte Lang, Klavier und Jonas Baumgartner, Orgel). Der Erlös dieses Konzerts sollte für ein Naturprojekt gespendet werden. Es stellte sich heraus, dass es zu diesem Zeitpunkt gar kein passendes Projekt gab, also musste selbst ein Projekt erdacht werden. Als Inspiration diente das Bild „Paradiesgärtlein“ im Frankfurter Städel und animierte zu der Idee, das kleine Stück Erde neben dem Foyer des Gemeindehauses in ein Paradies Naschgärtchen zu verwandeln.
Als erstes beschloss der Chor eine fehlende Winterlinde in der Allee im Schlosspark nach zu pflanzen. Mit Hilfe des Bauhofs der Stadt Laubach pflanzten die jungen Leute den Baum.
Von dem übrigen Geld sollte dann der Paradiesgarten gestaltet werden. Als die Idee des Gärtchens bekannt wurde, bekam die Gruppe noch einen namhaften Beitrag von der Stiftung Demokratie leben, und tatkräftige Unterstützung bei Planung, Umsetzung und Einkauf von Celina Gräfin zu Solms Laubach und Mitarbeitern ihrer Firma greentoo landscape design, ohne die dieser Plan nicht umzusetzen gewesen wäre.
Dann konnte es endlich losgehen: bei einem ersten Arbeitseinsatz begannen drei junge Frauen und die Chorleiterin das kleine Gartenstück von jahrelanger Verwahrlosung zu befreien. Sie nahmen mit den Händen Steine hoch, räumten Gestrüpp weg, schnitten Äste ab und stellten fest, dass einige ziemlich große Steine in der Erde verborgen waren, die sie dann mit bloßen Händen und einem Spaten herausholten. Sie ebneten das Terrain und stießen schließlich auf eine letzte große Wurzel, die sie dann mit vereinten Kräften bearbeiteten und versuchten herauszuziehen. Schließlich mussten sie sich aber geschlagen geben. Wieder kam ihnen ein Mitarbeiter der Gräfin zu Hilfe, der zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Bagger anrückte und die Wurzel schließlich herauszog, selbst der Bagger hatte mit der Hartnäckigkeit zu kämpfen.
Bei einem zweiten Arbeitseinsatztermin setzten zunächst zwei Nachbarn den Zaun, um das Grundstück. Um die Wartezeit bis zu ihrem Einsatz zu überbrücken, fingen die Helfer an die Beete rund um die Kirche von Unkraut und Efeu zu befreien, Sobald das Gartenstück zum Bepflanzen frei wurde, wurde der Apfelbaum gepflanzt und die 2 Beerensträucher (Josta- und Johannisbeere) gesetzt. Bei dem dritten Arbeitseinsatz fanden sich nach einen Hilfsaufruf ca. 20 Menschen zum Helfen ein. Die angefangenen Beete und Sträucher wurden fertig geschnitten, sowie die Rosen und Büsche zurückgeschnitten. Im Paradiesgärtlein wurden einen Teil der neugekauften Pflanzen eingesetzt, ein Hochbeet aufgestellt und mit Kräutern wie Ysop, Oregano, Schnittlauch, Thymian und Minze bepflanzt. Außerdem wurde unter dem Apfelbaum Maikraut gesetzt, Erdbeer gepflanzt und Trittsteine verlegt, damit man trockenen Fußes die Bank erreichen kann. In die Zwischenräume wurde Thymian als Bodendecker gesetzt, damit sich die Unkrautneubildung in Grenzen hält. Es wurden noch Hortensien, Christrosen und Akelei gesetzt, damit der kleine Garten auch Blüten aufweist.
Nach einem langen Arbeitstag gingen alle Helfer stolz und zufrieden nach Hause, sie haben etwas wirklich Schönes geschaffen. Die Chormitglieder haben inzwischen eine Liste angelegt, um das Gießen des Gartens zu regeln. Zeitnah sollen noch zwei Schmetterlingshotels aufgestellt werden und ein Außenwasserhahn gesetzt werden, um das Gießen in Zukunft zu erleichtern.
Es gibt viel zu entdecken, kommen Sie vorbei und schauen es sich an. Wenn erstmal alles richtig angewachsen ist, kann man Kräuter ernten, Blüten schnuppern, Beeren oder Kräuter naschen, oder einfach auf der Bank unter dem Apfelbaum ausruhen und den kleinen Garten genießen.
Text: Elisabeth Alewell-Nebe