Pfarrer Thomas Stephan übernimmt Vertretung in Assenheim

08.02.2021
ahrt
Artikel:
Download PDF
Drucken
Teilen
Feedback
Thomas Stephan ist ein EKHN-Urgestein – auch wenn er zwischenzeitlich an vielen anderen Orten gearbeitet hat. Zuletzt war er als Berater für Religion und Kirchen in Afrika bei Brot für die Welt in Berlin tätig. Begeistert hat ihn dabei vor allem die Kirchenvielfalt in Afrika. „Dort habe ich Religion auch als Motor für Veränderung kennen gelernt“, erzählt der Pfarrer
Die Ökumene begleitet ihn aber nicht erst seit seiner Zeit in Berlin. Sein Spezialpraktikum nach der Pfarrer-Ausbildung hat er in Brüssel bei der Kirchlichen Kommission für Migranten in Europa (CCME) gemacht. Weitere Stationen waren im Westerwald und in Rüsselsheim, dann war er fünf Jahre Pfarrer in Frankfurt-Niederrad.
Sein Lebensweg hat ihn aber nicht direkt ins Pfarramt geführt: „Nach dem Ende meines Theologie-Studiums in den 90ern sah ich schlechte Chancen für einen Job als Pfarrer“, erzählt Stephan. Die Vikariatsplätze waren knapp und sehr begehrt. Also widmete sich Stephan einer anderen Leidenschaft: Er stieg als Licht- und Bühnendesigner und Eventmanager in die Veranstaltungsbranche ein, organisierte zum Beispiel Veranstaltungen im Friedberger Café Kaktus mit vielen damals noch unbekannten Künstlern wie Mario Barth oder Dr. Eckard von Hirschhausen. Auch beim Neujahrs Varieté stand er hinter der Bühne. „In diesen Jahren habe ich viele interessante Gespräche geführt“, erinnert sich Stephan. „Wenn ich erzählt habe, dass ich eigentlich Theologie studiere, waren viele ziemlich überrascht.“ Diese alltäglichen Begegnungen mit Kirche und Glauben, findet er, sind besonders wichtig. „Ich bin nicht nur Pfarrer, wenn ich im Dienst bin, sondern auch im Alltag.“
Wenn Stephan nicht auf der Kanzel steht, ist er gerne sportlich unterwegs, hat schon den Iron Man in Frankfurt absolviert. In seinen Predigten ist er gerne kreativ, so steht er auch mal verkleidet auf der Kanzel. „Mir ist es wichtig, lebendig zu predigen und die Gemeinde zu beteiligen. Ich denke die Gemeinde immer als wir.“ Gleichzeitig ist er offen für neue Verkündigungsformen. Ihm schweben auch generationsübergreifende Projekte vor.
Der Start mitten im Lockdown ist kein leichter. Der direkte Kontakt zur Gemeinde fehlt, vieles kann nicht stattfinden. „Aber wir geben unser Bestes und schauen, was geht.“ In der Hoffnung, dass bis zum Sommer, wenn er die Gemeinde an einen neuen Pfarrer übergibt, wieder mehr möglich sein wird.