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„Drinnen gegen draußen“

Pfarrerteam beim Fußball-Turnier im Frankfurter Knast

JVATeamfotoDie Pfarrer, die aus der gesamten EKHN angereist waren, kickten gegen Gefangene, Bedienstete und die Polizeitruppe aus Südhessen.

Unter den neun Teams, die am 5. November in der Turnhalle der Frankfurter JVA II antraten, war wie in den vergangenen acht Jahren auch wieder eine Pfarrermannschaft der EKHN. Die Motivation war wie immer hoch – für das Spiel, für die Gespräche in den Pausen, für ein gutes Miteinander.

Ein solches Turnier bringt eine willkommene Abwechslung in sonst recht eintönigen Alltag in der Anstalt – und auch für die Gäste von draußen ist es ein besonderes Lernfeld. Was gut ist für alle und den gesamten Verlauf: niemand spielt an seinem Handy. Das ist nämlich verboten und muss beim Eingang in ein Fach gelegt werden.

Gut gelaunt begrüßte der Anstaltsleiter, Franz-Josef Pfeiffer, die Spielerinnen und Spieler des Turniers. Kampf und Fairness prägten die Spiele. Pro Mannschaft waren jeweils vier Feldspieler und ein Torwart auf dem Feld. Die Pfarrer, die aus der gesamten EKHN angereist waren, spielten gegen Gefangene, Bedienstete und die Polizeitruppe aus Südhessen. „Wir haben gut gespielt, aber vergessen, die Tore zu schießen“, meinte Kapitän Johannes Lösch. Peter Noss fügte hinzu: „Dafür, dass wir zum ersten mal so zusammengespielt haben, war es eine sehr gute Leistung.“ Trotz herausragender Leistungen u.a. durch Torwart Timo Schmidt standen am Ende drei Niederlagen zu Buche. Dank eines besseren Torverhältnisses reichte es zum 8. und vorletzten Platz. Außerdem waren mit im Team: Markus Eichler, Dieter Becker und Harald Fischer.

 Zwischendrin war Gelegenheit, mit der Seelsorgerin der JVA, Lotte Jung, in dem von dem Künstler Julius Mally gestalteten Andachtsraum ins Gespräch zu kommen. Dieser Raum ist der einzige in dem gesamten Komplex, der ein Fenster ohne Gitter hat und der nicht rund um die Uhr per Video überwacht wird. Ein Frei- und Gebetsraum auf Zeit also. Kein Wunder, dass die Gottesdienste an den Sonn- und Feiertagen immer gut besucht sind.

Im Halbfinale musste sich ein Team der Gefangenen nach einem Spiel auf Augenhöhe erst im Elfmeterschießen den Bediensteten geschlagen geben. Die Traditionsmannschaft des FSV Frankfurt, die auch als Favorit ins Turnier gegangen war, siegte im Endspiel gegen das Polizeipräsidium Wiesbaden. Zum Schichtwechsel des Personals verließen die Pfarrer die Anstalt wieder – wissend, dass manche der Spieler auf Jahre hier bleiben müssen, und dankbar über einen Tag wertvoller Eindrücke und Begegnungen.

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