Jugendgottesdienst in Offenbach
Salbung im Orient-Zelt

06.04.2014
cpf
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Psalm 23 ist einer der bekanntesten biblischen Lobgesänge: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Selbstbewusst stellen die Jugendlichen im Gottesdienst den Bezug zu ihrem Alltag her. Im Anspiel wird deutlich, wie aktuell Psalmworte gelesen werden können. Als „Feinde“ treten sowohl penetrante Lehrer als auch nervende Mütter auf. „Erquickung“ hingegen gibt es vor allem bei der besten Freundin. Auch Gott kann Hoffnung geben.
Weiter geht es an sechs Stationen im Gemeindehaus und im Garten. So finden die Besucher im Erlebnisraum der Gemeinden aus Bürgel Waldheim und Rumpenheim ein orientalisches Zelt vor. „Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein“ heißt es im Psalm. Den jungen Besuchern des Zeltes werden die Hände gewaschen und mit Öl massiert; ihnen wird Gebäck und Tee gereicht, eine Geschichte vorgelesen und zum Abschied ein Schalom mit auf den Weg gegeben. Die gastgebenden Konfis wirken dabei ebenso konzentriert und ernsthaft bei der Sache wie ihre Gäste. „Im Vorfeld haben wir uns entschieden, lieber die Hände und nicht den Kopf zu salben, um die Frisur nicht zu ruinieren“, erklärt Pfarrerin Amina Bruch-Cincar schmunzelnd.
„Du weidest mich auf grüner Aue und erquickest meine Seele“ ist im Raum der Markus-Gemeinde zu erleben. Dort bietet Pfarrerin Ursula Trippel höchstpersönlich Entspannungsmassagen an. In den Farben grün und blau konnten außerdem Bilder gemalt werden „über das, was uns Kraft gibt.“ Draußen sorgt das Labyrinth der Bieberer Kirchengemeinde für Bewegung unter den Jugendlichen. Gemeindepädagogin Anke Weiß erklärt dazu: „Das Labyrinth ist ein religiöses Symbol für den Lebensweg. Wir dürfen den Weg vertrauensvoll gehen, in der Gewissheit, dass am Ende ein Ziel auf uns wartet.“ Die Konfis der Mirjamgemeinde bringen mit Aufklebern viel Dynamik ins Spiel. Sie sorgen dafür, dass am Ende bei jedem Besucher eine moderne Psalmübersetzung an der Jacke klebt, auf der zu lesen ist: „Gutes und Freundlichkeit mögen sich dir an die Fersen heften, dir nachjagen und dich ermutigen, zu deiner Meinung zu stehen.“
Dass der 23. Psalm nicht nur von grünen Auen, sondern auch von dunklen Tälern und von Feinden erzählt, ist im Erlebnisraum der Lukas- und Matthäusgemeinde zu spüren. Ein schön gedeckter Tisch lockt zwar mit allerlei guten Dingen, aber die Feinde sind in Gestalt von dunkel gekleideten Jugendlichen rings um den Tisch unterwegs und sorgen für erhebliche Unruhe. Ganz dunkel wird es im Raum der Nordgemeinden Johannes-, Stadt- und Französisch-Reformiert. Ein Totenkopf am Eingang lässt zwar Gruseliges vermuten, im Inneren geht es aber doch eher darum, sich in der Dunkelheit vertrauensvoll führen zu lassen.
Nach den Stationen kommen die Konfirmanden noch einmal zum Abendmahl zusammen. Hier stellt sich nach all den verschiedenen Stationen und Erlebnissen das ein, was auch der Psalmbeter sich wünscht: Hoffnung. Seelenruhe. Gottesnähe.