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Mit Smartphone und Quietscheente

Seltener Besuch beim »Instawalk«

eöa/Angela StenderDas »EKHentchen« als Maskottchen ist immer dabei.

LAUBACH. Oben im Glockenturm oder auf der Drehleiter der Feuerwehr gibt es für die Teilnehmer des »Instawalks« viel zu entdecken. Zum Schluss kommen sie an einen Ort, der sie selig machen kann.

eöa/Angela StenderBeim »Instawalk« ist das Durchschnittsalter so niedrig wie nur selten in der Kirche.

Hinunter in die Katakomben des Laubacher Schlosses und hinauf in den Kirchturm und über die Dächer der Residenzstadt kommt man nicht alle Tage. Diese Gelegenheiten boten sich beim »Instawalk«, zu dem Pfarrer Jörg Niesner nach Laubach eingeladen hatte.

Niesner wird am 1. Januar Pfarrer in seiner Heimatstadt Laubach. Für ein Videoprojekt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), bei dem junge Pfarrerinnen und Pfarrer mit besonderen Arbeitsschwerpunkten vorgestellt werden, hatte der 35-Jährige den »Instawalk« an seiner zukünftigen Wirkungsstätte organisiert. »Instawalk« bedeutet: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unternehmen einen angeleiteten Spaziergang durch die Stadt und erkunden dabei außergewöhnliche Orte, zu denen man sonst nicht so einfach kommt. Einen Geheimgang im Schloss beispielsweise oder die gräfliche Bibliothek. Mit Kameras oder ihren Smartphones schießen sie dabei Bilder, die sie anschließend unter dem Begriff #hoffnungsbilder in den sozialen Netzwerken verbreiten.

In digitalen Medien ist auch der Glaube Thema

Über die digitalen Medien stehe er mit einer Generation im Austausch, die nur noch selten in den Gottesdiensten an Sonntagen in den Kirchen auftaucht, berichtet Niesner. In diesen digitalen Medien werde intensiv über Glaubensfragen gesprochen. Für viele junge Menschen sei das Internet der Ort der Wahl, um über solche Themen zu reden und sich zu informieren. Auch Seelsorge finde dort vermehrt statt, hält der Gemeindepfarrer fest.

Für seinen Spaziergang mit Smartphone hatte der junge Pfarrer organisatorisch einiges auf die Beine gestellt. Mit ausführlichen Einverständniserklärungen zu Fotografieren und Fotografiertwerden war er datenschutztechnisch vorbereitet. Namenskärtchen, auf denen ein Social-Media-Steckbrief ausgefüllt werden konnte, lagen bereit. In schönstem Violett und knallgelb grüßten daneben die EKHenten, die Quietscheentchen in Kirchenfarben.

Bilder aus himmlischer Perspektive

Dort erzählte Küster Ulrich Möll denen, die waghalsig genug für den engen Aufstieg waren, die Geschichte der Laubacher Glocken. Stadtführer Horst wartete vor dem Schlossmuseum auf die Gruppe, die zuvor einen besonnten Abstecher in den Schlosspark und in die ebenfalls illuminierten Gewölbe unter dem Schloss gemacht hatte. Zum Bedauern einiger blieb nur Zeit für eine kurze Führung, denn auf dem Schlossplatz wartete ein Fahrzeug, von dem aus Hoffnungsbilder aus himmlischer Perspektive gemacht werden konnten. Stadtbrandinspektor Dominik Mebus hatte es möglich gemacht, dass Frank Homuth mit der Hubarbeitsbühne der Freiwilligen Feuerwehr jeweils zwei Personen über die Dächer Laubachs hievte.

Wie gut, dass es in Laubach eine Bar namens »Seligmacherei« gibt. Einen besseren Namen für die letzte Station des »Instawalks« hätte man sich kaum ausdenken können.

Von Angela Stender

Die Ergebnisse des »Instawalks« sind auf verschiedenen sozialen Netzwerken im Internet zu sehen unter den Hashtags #hoffnungsbilder und #instawalklaubach.

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