Pfarrerin Asmus startet in Annerod und Oppenrod
Sie will gut hingucken und zuhören
Stender29.11.2024 ast Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Es ist echt schön, evangelische Pfarrerin zu sein“, sagt Judith Asmus, wenn sie nach den positiven Aspekten ihres Berufs gefragt wird. Es sei schön, diesen Gott zu haben, der Mensch wird. Und folglich findet sie es auch schön, am ersten Sonntag im Advent, der Zeit, in der auf diese Menschwerdung zu Weihnachten gewartet wird, in ihr neues Amt eingeführt zu werden. Auch ihren Glauben, sagt sie, begreift sie von Weihnachten her.
Pfarrerstochter
Das mag in erster Linie mit dem Aufwachsen als Pfarrerstochter in Niestetal bei Kassel zu tun haben. Sie sei in der Kirchengemeinde zuhause gewesen, erzählt sie. Nach dem Abitur kam der Wunsch, beruflich „etwas mit Menschen“ zu machen. Und so studierte sie in Bielefeld/Bethel und Heidelberg evangelische Theologie und wurde Vikarin und Pfarrerin in der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck mit Stationen in Langenselbold, in und um Kirchhain, in der Nähe von Gelnhausen und zuletzt 15 Jahre in den Allendorfer Ortsteilen Winnen und Nordeck. Zum 1. November folgte damit nicht nur der nahtlose Übergang von einer Kirchengemeinde zur anderen, sondern auch von einer Landeskirche zur anderen, obwohl zwischen Nordeck und Annerod nur zwölf Kilometer liegen.
Mit Blick auf diesen möglichen Wechsel hat Judith Asmus schon vor einiger Zeit die Befähigung zur Pfarrerin in der Landeskirche in Hessen und Nassau erworben, denn sie wollte gern ihren Lebensmittelpunkt in der Nähe von Gießen behalten – schon wegen der beiden Kinder, die in Gießen zur Schule gehen. Als sich dann abzeichnete, dass ihre Pfarrstelle nicht erhalten bleiben würde, hat sie sich beworben, als im Frühjahr die Pfarrstelle Annerod-Oppenrod ausgeschrieben wurde.
Voll eingestiegen
An ihrem ersten Arbeitstag, dem 1. November, ist sie mit einer Kirchenvorstandssitzung gleich voll eingestiegen. Den ersten Gottesdienst feierte sie in Oppenrod am 3. November mit vielen Gemeindemitgliedern in den Kirchenbänken, die die neue Pfarrerin sehen und kennenlernen wollten.
Arbeit im Team kein Problem
Kennenlernen ist in diesen Tagen auch ihr Stichwort: „Erst mal richtig gucken und zuhören“, steht für Judith Asmus auf dem Plan, schauen, was für sie passt und wo sie Eigenes einbringen kann. Auch die Aussicht auf die Arbeit im Verkündigungsteam im Nachbarschaftsraum Busecker Tal ab Januar schreckt sie nicht. Ganz im Gegenteil: im Team hat sie auch schon in ihrer früheren Gemeinde gearbeitet. Sie freut sich auf die Dinge, die sie mit anderen zusammen machen kann.
Erstmal pendeln
In der nächsten Zeit ist Judith Asmus noch als Pendlerin nach Annerod und Oppenrod unterwegs, denn eine passende Wohnmöglichkeit für ihre Familie hat sie noch nicht gefunden. Die Fahrzeiten sind nicht übermäßig lang, beschränken aber die Zeit, die der Pfarrerin bleibt für die Dinge, die sie gern tut: „In meiner Freizeit bin ich gern draußen, zu Fuß oder mit dem Fahrrad“. Richtige Hobbys seien das ja nicht, finden zumindest ihre Kinder. „Die sagen, ich müsste mir mal ein richtiges Hobby zulegen.“ Ob sie dazu in den nächsten Wochen und Monaten kommt, ist allerdings nicht sicher.