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Vertonte Tagebücher des Liederdichters

Singspiel um Jochen Klepper

Ein Singspiel um den Liederdichter Jochen Klepper wird am Samstag, den 9. November um 18 Uhr in der Evangelischen Kirche in Langendernbach aufgeführt. Mitwirkende sind Instrumentalist:innen und Sänger:innen aus dem Raum Hadamar, Limburg und Wallmerod unter der Leitung von Dekanatskantor Martin Buschmann aus dem Evangelischen Dekanat an der Lahn.

Jochen Klepper war ein deutscher Theologe, der als Journalist und Schriftsteller arbeitete. Er ist einer der bedeutendsten Dichter geistlicher Lieder des 20. Jahrhunderts. Die Veranstaltung will Kleppers Lebens- und Glaubensweg in Erinnerung rufen.

Denn Klepper und seine Familie waren der tödlichen Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt. Seine Lebensgeschichte hat Reinhard Ellsel zusammen mit dem Komponisten Markus Nickel in dem Singspiel „Das Tagebuch“ verarbeitet, wobei überwiegend Tagebuchauszüge Kleppers und seine bekanntesten Lieddichtungen verwendet wurden. Klepper heiratete 1931 Johanna Stein, die aus einer angesehenen jüdischen Familie stammte. Trotzdem ihm unter dem Nationalsozialismus die Scheidung von seiner jüdischen Frau nahegelegt wird, trennt er sich nicht von ihr und den beiden Stieftöchtern. Die ältere, Brigitte, kann 1939 noch nach England ausreisen. Um die, noch bei ihm lebende, jüngere Tochter in Sicherheit zu bringen, verhandelt er sogar mit Adolf Eichmann, dem Leiter des „Judenreferates“.

Als Klepper seine Ohnmacht erkennt, nimmt er sich mit seiner Frau und Tochter Renate im Dezember 1942 das Leben. Die Veranstaltung setzt ein Zeichen gegen jede Form von Unfreiheit und ruft Kleppers Glaubensweg als Vermächtnis an die heutige Kirche ins Gedächtnis. Aus seiner Geschichte resultiert der Appell an die Gesellschaft, dass sich eine solche Zeit nicht wiederholen darf.

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