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Gebäudebereisung im Evangelischen Dekanat Alzey-Wöllstein

„So reich an Schätzen ist unsere Kirche“

Anke GersieIn Ober-Saulheim wurde die Kirche bereits zum multifunktionalen Raum umgebaut.

Ein Montagmorgen im November. Vor der Neubornhalle in Wörrstadt versammeln sich rund zwei Dutzend Menschen, um gemeinsam auf Reisen zu gehen – im Bus und zu den verschiedenen Gemeinden des Nachbarschaftsraums 3 des Evangelischen Dekanats Alzey-Wöllstein.

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Anke GersieDer besondere Gottesdienstraum in Rommersheim stand auch auf dem Besichtigungsproramm

Der Anlass ist spannend: Es werden die verschiedenen kirchliche Gebäude in Augenschein genommen, um sie und ihre Bedeutung für die jeweilige Gemeinde kennenzulernen. Mit von der Partie sind auch einige Personen der Verwaltung der Landeskirche aus Darmstadt, verantwortlich für die Gebäudestrategie der EKHN. Allen voran Kirchenarchitektin Dorothee Reiniger-Pointner, begleitet von Matthias Klöckner, zuständig für die regionale Baubetreuung. Sie alle sind bereits zum dritten Mal im Dekanat Alzey-Wöllstein unterwegs – ebenso wie Dekanin Susanne Schmuck-Schätzel und Präses Ernst Walter Görisch. Schließlich gilt es, im Rahmen von fünf Bereisungen alle Nachbarschaftsräume unter die Lupe zu nehmen. Zwei weitere Ausflüge in die rheinhessische Region stehen im Dezember und Januar auf dem Programm.

Die mitfahrenden Männer und Frauen kommen aus den verschiedenen Gemeinden des Nachbarschaftsraums, der heute dran ist. Gemeinsam macht man sich auf den Weg, gespannt, was da so alles auf alle zukommen wird.

Am Ende des Tages sind alle rund 4000 Schritte gelaufen, sind unzählige Male aus dem Bus aus- und wieder eingestiegen, haben zahlreiche Treppen erklommen und sind durch etliche Kirchen- und Gemeindehaustüren getreten. Aus den Menschen, die sich zum Teil untereinander nicht kannten, ist eine Gruppe geworden, die eine ganze Menge über die eigene Heimat gelernt hat. Zum Beispiel, weshalb in der Kirche in Rommersheim ein Auge auf die Gottesdienstgäste herabblickt, welche Aktivitäten im Gemeindehaus Nieder-Saulheim stattfinden, wie viele Jahre die Udenheimer Bergkirche schon steht und warum deren Turm das kleinste Bauteil ist. Sie haben historische Gebäude und viel von deren bewegter Vergangenheit nähergebracht bekommen und moderne Um-, An- und Neubauten entdecken dürfen, die multifunktionalen Nutzungen zur Verfügung stehen. Besonders beeindruckt hat alle das neue Gemeindehaus samt Büro in Partenheim, das von Kindergruppen, Konfirmanden, dem Kirchenvorstand und auch den Senioren genutzt wird. Ein modernes Bauwerk, das Blicke auf die historische Kirche samt umliegenden Garten erlaubt. Bei einer gemeinsamen Pause mit Stärkung in Ober-Saulheim hat die Gruppe, erfahren, welche Aktionen die dortige Kirchengemeinde unternimmt, um das bereits auf „C“ kategorisierte Gemeindehaus zu halten. „Es ist schön zu sehen, wie reich an Schätzen unsere Kirche ist“, spricht Dekanin Susanne Schmuck-Schätzel allen aus der Seele.

Im Laufe der kommenden Monate werden sich die Kirchenvorstände aller Gemeinden damit befassen müssen, die Gebäude ihrer eigenen Gemeinde einzustufen. Vorschläge dazu werden aus Darmstadt kommen, so Dorothee Reiniger-Pointner. Die Einstufung bedeute, dass Gebäude entweder auf alle Fälle gehalten und weiter von der Landeskirche mit Zuweisungen bedacht werden (A), dass sie nur noch bei absolut notwendigen und gebäudeerhaltenden Maßnahmen finanziell unterstützt werden (B) oder dass sie keine finanzielle Unterstützung seitens er EKHN mehr erfahren (C). In Workshops sollen die Gemeinden und ihre Kirchenvorstände ab dem kommenden Sommer dabei unterstützt werden, im nächsten Herbst die richtige Entscheidung für ihre Gebäude zu treffen.

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