Häusliche Gewalt
Spende an den Verein „Frauen helfen Frauen“
sru/DekanatDas Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald hat dem Verein "Frauen helfen Frauen" Darmstadt-Dieburg eine Spende von knapp 3000 Euro übergeben. Von links: Annette Claar-Kreh, Referentin für gesellschaftliche Verantwortung, Präses Ulrike Laux, Ursula Pavez Sandoval, Leiterin des Vereins „Frauen helfen Frauen“, und Dekan Joachim Meyer.29.07.2024 sru Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Dekan Joachim Meyer, Präses Ulrike Laux und die Referentin für gesellschaftliche Verantwortung Annette Claar-Kreh haben kürzlich im Dekanatszentrum in Groß-Umstadt eine Spende in Höhe von 2.908,35 Euro an Ursula Pavez Sandoval, Leiterin des Vereins „Frauen helfen Frauen“ Darmstadt-Dieburg übergeben.
Weil auch Hilfe in der Region wichtig ist, hatte die Synode, also das regionale Parlament des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald, im Herbst 2022 beschlossen, nicht nur die Partnerkirche in Südafrika, die Moravian Church, zu unterstützen, sondern den gleichen Betrag, der bei der Partnerschaftskollekte im Jahr 2023 zusammenkommt, aus dem Härtefonds des Dekanats an den Verein „Frauen helfen Frauen“ Darmstadt-Dieburg zu geben. „Unser Beitrag ist nur ein kleines Pflaster“, sagte Annette Claar-Kreh. „Aber es geht auch darum, die Arbeit des Vereins zu würdigen und die lange Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen“, sagte Dekan Meyer. Präses Ulrike Laux dankte Ursula Pavez Sandoval für die Arbeit des Vereins und sein Engagement.
Neues Frauen- und Kinderschutzhaus teilweise barrierefrei
Der Verein „Frauen helfen Frauen“ unterhält im Landkreis Darmstadt-Dieburg zwei Frauen- und Kinderschutzhäuser, anonyme Zufluchtsorte für Frauen, die Partnerschaftsgewalt erfahren und sich und ihre Kinder nicht anders schützen können. Eines davon wurde neu gebaut und im April 2024 von Frauen und Kindern bezogen. Es ist im Erdgeschoss barrierefrei. „Das Ziel ist, es zu einer inklusiven Einrichtung zu entwickeln“, sagte Ursula Pavez Sandoval. Es bedürfe der Netzwerkarbeit, um genau diese Zielgruppe zu erreichen.
Neben den Frauen- und Kinderschutzhäusern hat der Verein eine Beratungsstelle in der Zentturmstraße 6 in Dieburg und ein Beratungsangebot in Pfungstadt, immer dienstags in der Kindertagesstätte Bimbambino. Diese Räume seien aber zu klein, weshalb sie in Pfungstadt neue Räume suchten, sagte Ursula Pavez Sandoval.
Auf Spenden angewiesen
Der Verein finanziert sich vor allem über den Betriebskostenzuschuss des Landkreises Darmstadt-Dieburg, zudem gibt es Mittel vom Land Hessen. Eine andere wichtige Einnahmequelle sind Spenden. „Wir sind dringend auf Spenden angewiesen“, sagt Ursula Pavez Sandoval beim Gespräch im Dekanat. Wichtig ist dem Verein auch, das Thema Häusliche Gewalt in die Öffentlichkeit zu tragen. „Die Zahlen steigen von Jahr zu Jahr“, so die Leiterin. Ein weiteres großes Problem sei das Fehlen bezahlbaren Wohnraums, insbesondere für alleinerziehende Frauen.
Kontakte zwischen dem Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald und dem Verein „Frauen helfen Frauen“ Darmstadt-Dieburg gibt es schon seit 2007: Da organisierte das Dekanat die interaktive Ausstellung „Rosenstraße 76“ in Reinheim. Eine gewöhnliche Wohnung stand exemplarisch für einen der vielen Orte, an denen Menschen Gewalt erfahren. Sowohl körperlich, in Form von Schlägen, Tritten oder sexuellem Missbrauch, als auch psychisch, in Form von Erniedrigungen, Beleidigungen und (digitaler) Kontrolle. An der Ausstellung waren verschiedene Beratungsstellen beteiligt, so auch der Darmstadt-Dieburger Verein „Frauen helfen Frauen“.
Internet: https://frauenhelfenfrauen-da-di.de