Suchst Du ein Stipendium?

Die ersten Prüfungen sind schon geschafft, Du bist gut im Studileben und in Frankfurt angekommen? Du brennst für dein Studienfach, engagierst dich gern ehrenamtlich oder gesellschaftlich? Einziges Problem: Frankfurts Mieten und die laufenden Kosten.

12.06.2025 esg_ffm_ikl Artikel: Download PDF Drucken Teilen

Genau vor diesem Problem stand ich, ehemalige Studentin an der Goethe-Uni, während meiner zwei Studienjahre in Frankfurt und hatte das große Glück, über eine Freundin auf das Evangelische Studienwerk Villigst aufmerksam geworden zu sein, welches Stipendien an Studierende, Promovierende und seit 2024 auch an Auszubildende vergibt.

Das Evangelische Studienwerk Villigst, eines der 13 Begabtenförderungswerke Deutschlands, wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Zusätzlich ermöglichen Spender*innen das vielfältige Bildungsangebot.

Die Höhe der finanziellen Förderung orientiert sich an der Berechnung nach BAföG, muss aber im Gegensatz zum BAföG nicht zurückgezahlt werden. Dazu kommt für alle Stipendiat*innen unabhängig von der Grundförderung ein monatliches Studienkostenpauschale.

Für mich bedeutet das Stipendium eine unglaubliche finanzielle Entlastung, die mir den Rücken freihält, um in zwei Vereinen ehrenamtlich mitzuarbeiten und gleichzeitig genug Zeit zum Lernen für mein Studium zu haben. Besonders dankbar bin ich, dass mein Studium gefördert wird, obwohl ich nicht mehr in Deutschland, sondern in Wien immatrikuliert bin.

Das Evangelische Studienwerk fördert im Ausland außerdem zusätzlich nach Absprache Praktika, Forschungsaufenthalte und Sprachkurse, um seinen Stipendiat*innen alle Möglichkeiten der Entfaltung zu ermöglichen. In meinem Fall konnte ich Auslandgelder für mein Leben in Österreich und jetzt auch für mein Praktikum in Vietnam beantragen. Besser kann es nicht sein? Hatte ich auch gedacht – entdeckte aber als besonderen Schatz dieses Studienwerks die Vielfalt der Stipendiat*innenschaft und die zahlreichen Bildungs- und Austauschangebote.

In fast jeder deutschen Hochschulstadt, aber auch in einigen europäischen Ländern, sind die Stipendiat*innen in sogenannten Konventen vernetzt, auch in Frankfurt. Diese Ortsgruppen haben mir besonders in der ersten Zeit in der neuen Stadt geholfen, Anschluss zu finden und auch mit Studierenden aus anderen Feldern in Austausch zu kommen. Aber natürlich kann man auch andere Konvente und Stipendiat*innen in anderen Städten und Gruppen kontaktieren. Das zeigt sich als besonders wertvoll, wenn man mal eine Übernachtungsmöglichkeit benötigt.

Die ideelle Förderung des Studienwerks wird zum größten Teil von aktuellen, als auch von ehemaligen Stipendendiat*innen gestaltet: Arbeitsgemeinschaften, einmalige Seminare und Vorträge, Praktika z. B. im Bundestag und last but not least die Sommeruniversität. Alles in allem ist dieses nicht-finanzielle Angebot die größte und besondere Charakteristik des Evangelischen Studienwerks, da diese Vielfältigkeit für die meisten von uns durch die Spezialisierung auf ein Berufsfeld verloren geht.

Vielleicht konnte ich euer Interesse wecken, euch beim Evangelischen Studienwerk zu bewerben. Übrigens werden nicht nur Angehörige der evangelischen Konfession gefördert, sondern alle Glaubensrichtungen und auch, wenn Du keinem Glauben zugehörig bist. Es lohnt sich, einen oder zwei Versuche zu wagen, solange Du das vierte Semester zum Zeitpunkt der Bewerbung noch nicht überschritten hast.

Sollte es beim ersten Mal nicht klappen, lohnt sich auf jeden Fall ein zweiter Versuch. Für mehr Infos zum Studienwerk und der Bewerbung, schaut unbedingt auf www.evstudienwerk.de sowie gern auch auf Instagram: @evstudienwerk.

Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Bewerbung! Pia Schuler