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An Karfreitag Fest der Gemeinschaft erlebt

Viele gedenken in Willmenrod Sterbestunde Jesu

dekKarfreitag.

Zahlreiche Christinnen und Christen aus den Kirchengemeinden Westerburg, Gemünden, Wallmerod, Willmenrod und darüber hinaus kamen am Karfreitag in einem musikalischen Gottesdienst zur Sterbestunde Jesu in der evangelischen Kirche in Willmenrod zusammen, um des Leidens und Sterbens Jesu zu gedenken.

Pfarrerin Sabine Jungbluth bat in Texten und Gebeten, die unter dem Leitwort „Gott hat das Kreuz über der Welt aufgerichtet“ standen, um genügend individuelle Leidensfähigkeit, um die eigenen Nöte sowie die Konflikte anderer wahrnehmen und verändernde Lebensperspektiven entwickeln zu können. Die Gemeinschaft wurde gestärkt durch die Feier des Abendmahls als Zeichen christlicher Solidarität.

Leidensgeschichte interpretiert

Die Cappella Hatimero (Friederike Buschmann (Sopran), Susanne Kirchner–Schwanethal (Alt), Dr. Harald Leyser (Tenor), Fabian Buschmann (Bass), Ingo Jungbluth (Bariton)) unter der Leitung von Dekanatskantor Martin Buschmann (Truhenorgel) aus Hadamar interpretierte die Leidensgeschichte nach der selten aufgeführten frühbarocken „Historia der Passion und Leidens unseres einigen Erlösers und Seligmachers Jesu Christi nach dem alten lateinischen Kirchenchoral mit vier Stimmen componiert von Leonhard Lechner“ (1553 – 1606). Lechners Historia besteht aus fünf Motetten, denen der Text der neutestamentlichen Johannespassion zugrundeliegt. Die Musik ist gekennzeichnet durch sehr verfeinerte Mittel der musikalischen Darstellung äußerer Dramaturgie und innerer Gemütsverfassungen, die abwechselnd in den einzelnen Stimmen eingesetzt werden. Diese musikalische Gattung bildet den Vorläufer zu der ab der Mitte des 17. Jahrhunderts auftretenden oratorischen Passion mit Chorälen und kontemplativen Texte, deren Höhepunkt schließlich die vor genau 300 Jahren erstmals aufgeführte Johannespassion von Johann Sebastian Bach ist. Die in Erinnerung auch an dieses Ereignis gebotene musikalische Darbietung war so eindrucksvoll, dass nach dem Löschen der Osterkerze die Menschen die gut gefüllte Kirche erst nach einiger Zeit still und tiefbewegt verließen.

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