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Flüchtlinge

Wanderausstellung: Fremde. Heimat

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„Fremde. Heimat“ lautet der Titel einer Ausstellung, die in diesem Jahr in verschiedenen Kirchengemeinden im Dekanat Bergstraße und an anderen Orten gezeigt wird. Dabei kommen Menschen zu Wort, die aus unterschiedlichen Gründen und zu unterschiedlichen Zeiten flüchten mussten.

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Großformatige Plakate zeigen das Porträt von Menschen, die ihre Heimat verlassen haben und in die Fremde gegangen sind, um dort eine neue Heimat zu finden. Das Evangelische Dekanat Bergstraße hat Interviews mit ihnen geführt, in denen sie über ihre Flucht, ihre Vertreibung, ihre Erlebnisse, ihre Hoffnungen, ihre Ängste, ihre Erwartungen und ihre Enttäuschungen berichten.

Niemand ist freiwillig auf der Flucht

Zu Wort kommen Menschen aus Syrien, Afghanistan, Iran, Irak, Eritrea und Somalia, die aktuell nach Deutschland gekommen sind und jetzt in der Region Bergstraße leben. Etliche hatten bei ihrer Flucht ihr Leben aufs Spiel gesetzt. „Wir sind aus Herat in Westafghanistan zuerst in den Iran gegangen, dann weiter in die Türkei. Von dort sind wir mit 37 Personen in einem kleinen Schlauchboot, das vielleicht für sechs bis acht Leute ausgelegt war, nach Griechenland gefahren und dann weiter nach Deutschland. Unsere Flucht dauerte vier Monate. Unsere Töchter waren damals neun Monate und sechs Jahre alt“, sagt zum Beispiel Qadersha Bahrah, der mit seiner Frau Shafiqa und seinen Kindern in Heppenheim lebt.

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Die Suche nach der neuen Heimat

Zu Wort kommen auch Menschen, die als Fremde vor zehn, zwanzig oder dreißig Jahren nach Deutschland gekommen sind – darunter Aster Walter, die 1991 von Eritrea nach Deutschland geflohen ist. „Das erste halbe Jahr war ich in einer Flüchtlingsunterkunft in Grasellenbach untergebracht. Ich konnte kein Deutsch, hatte keine Kontakte und der Winter war bitter kalt. Ich hatte solches Heimweh, dass ich schon bereute, hierher gekommen zu sein.“ Heute lebt sie in Lorsch und hat die deutsche Staatsbürgerschaft. Aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen mit Flucht und Fremdheit engagiert sie sich in der ökumenischen Flüchtlingshilfe.

Heimatlos nach dem 2. Weltkrieg

Befragt wurden auch Menschen, die als Deutsche nach dem 2. Weltkrieg in der Region Bergstraße eine neue Heimat gefunden haben. Als Vertriebene gab es für sie keine Sprachprobleme, aber auch keine Willkommenskultur. „Für Flüchtlinge haben wir kein Brot, sagte mir eine Bäckersfrau“, erinnert sich Renate Klause, die aus Ostpreußen stammt, ihre Heimat im Winter 1946 verlassen musste und in Heppenheim lebt.

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Flüchtlinge brauchen Unterstützung

„Heute kommen Menschen zu uns, die unsere Sprache erst lernen müssen und kulturell ganz anders verwurzelt sind. Aber sie kommen nicht wie damals in ein zerstörtes Land, sondern in eines der reichsten auf der Erde mit einem funktionierenden Rechtssystem, das Freiheit und Sicherheit für jeden Menschen gewährleistet. Wir haben viel – geben wir jetzt auch denen Anteil daran, die aus Not und Bedrückung ihre Heimat verlassen haben?“ schreibt der Bergsträßer Dekan Arno Kreh im Vorwort zur Begleitbroschüre zur Ausstellung.

Das Fremde ist das, was uns nicht vertraut ist. Heimat ist insofern das Gegenteil von Fremde. Die Erfahrungen und Erlebnisse der Flüchtlinge und Heimatvertriebenen sind sehr unterschiedlich. Eines ist ihnen gemeinsam. Sie alle sind als „Fremde“ in die Region Bergstraße gekommen, haben hier eine neue Heimat gefunden oder sind gerade dabei, eine neue Heimat zu finden.

Mehr zur Willkommenskultur für Flüchtlinge auf EKHN.de

Gemeinsam Flüchtlinge willkommen heißen - Portal www.menschen-wie-wir.de

Ausstellungstermine von „Fremde. Heimat“:
1. bis 19. Februar Ev. Kirche Schwanheim
4. bis 19. Februar Kirchenverwaltung, Paulusplatz 1, Darmstadt
20. bis 29. Februar Ev. Kirche Wald-Michelbach mit einem Eröffnungsgottesdienst am 20. 2. um 18.45 Uhr
21. bis 29. Februar Ev. Kirche Gronau 
1. bis 20. März Ev. Kirche Mörlenbach 
25. April bis 25. Mai Seeheim, Rathaus
2. bis 4.Juni bei der Tagung Kirchensynode der EKHN im Frankfurter Dominikanerkloster 

Dekanat Bergstraße

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