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Kirchliche Mitarbeitende besuchen die Hachenburger Brauerei

Was Bierkrüge und Kirchenbänke gemeinsam haben

bonRund 30 Mitarbeitende des Evangelischen Dekanats besuchten die Hachenburger Brauerei.Rund 30 Mitarbeitende des Evangelischen Dekanats besuchten die Hachenburger Brauerei.

Rund 30 Mitarbeitende und Pfarrpersonen des Evangelischen Dekanats Westerwald informierten sich bei einem Betriebsbesuch in der Hachenburger Brauerei über das Geschäftsmodell des mittelständischen Unternehmens.

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In der Abfüllanlage laufen stündlich hunderte Flaschen übers Band. Geschäftsführer Jens Geimer sprach mit den Gästen über Gemeinwohl-Ökonomie

Wilfried Kehr begrüßte die Teilnehmenden zu der Veranstaltung, die im Rahmen einer Reihe des Zentrums für Gesellschaftliche Verantwortung der Landeskirche stattfand. Sie setzte die Tradition fort, als evangelische Kirche mit Betrieben in der Region ins Gespräch zu kommen. 

Brauerei-Exkursion: Ein Blick hinter die Kulissen

Dabei geht es in diesem Jahr um Unternehmensbesichtigungen von Nahrungsmittelproduzenten. Die Westerwälder Brauerei, ein inhabergeführtes Familienunternehmen mit 120 Mitarbeitenden, ist bekannt für ihre hochwertigen Biere, die mit eigenem Quellwasser und Aromahopfen gebraut werden und über einen Zeitraum von sechs Wochen reifen. Die Brauerei verkauft ihre vielfach ausgezeichneten Biere schwerpunktmäßig in der Region Westerwald und angrenzenden Gebieten. Mitarbeiterin Michelle Müller führte die Gäste durch den Betrieb mit Labor, Braukesseln und Abfüllanlagen, erläuterte die Geschichte der Brauerei und beantwortete Fragen zu Brauprozess, Rohstoffen, Qualitätssicherung und Produktpalette.

Betriebsbesuch im Zeichen der Gemeinwohl-Ökonomie

In einem anschließenden Gespräch mit Geschäftsführer Jens Geimer stellte dieser das Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie vor, das in der Hachenburger Brauerei erfolgreich umgesetzt wird. „Es geht allen gut, wenn es allen gut geht“, so Geimer, der das Prinzip der Gemeinwohl-Ökonomie als einen ethischen Wirtschaftsansatz beschrieb, der auf Zusammenarbeit statt Wettbewerb setzt. Die Hachenburger Brauerei gehört zu den ersten deutschen Brauereien, die eine Gemeinwohlbilanz vorgelegt haben und ist seit Oktober 2021 zu 100% klimaneutral. Im Jahr 2024 wurde sie als das Zukunftsunternehmen des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.

Im Rahmen der Gemeinwohl-Ökonomie geht es nicht nur um den finanziellen Erfolg des Unternehmens, sondern auch um die Förderung des Gemeinwohls, wobei fünf Anspruchsgruppen im Fokus stehen: Kunden, Lieferanten, Mitarbeitende, Öffentlichkeit und Eigentümer. „Für uns bedeutet Nachhaltigkeit nicht nur, dass wir unseren ökologischen Fußabdruck minimieren, sondern dass wir in einer Balance zwischen den Bedürfnissen aller Anspruchsgruppen leben“, erklärte Geimer.

Bierkonsum im Wandel: Wie die Brauerei auf Veränderungen reagiert

Geimer zog einen Vergleich zwischen der Brauerei und der Kirche: „Wir denken in Generationen, sowohl in der Kirche als auch bei uns, um sicherzustellen, dass es auch in Zukunft weitergeht.“ In Zeiten von rückläufigem Bierkonsum hat sich die Westerwälder Brauerei erfolgreich angepasst. Der Bierkonsum in Deutschland ist von rund 150 Litern pro Kopf im Jahr 1990 auf 85 Liter pro Person gesunken, erläuterte der Geschäftsführer. Trotzdem konnte die Hachenburger Brauerei ihren Marktanteil erhöhen, da sie bewusst die Zielgruppe der 20 Prozent der Konsumenten anspricht, die ein hochwertiges Produkt bevorzugen und nicht auf Sonderangebote setzen, so Geimer. Neben ihren Biersorten produziert die Brauerei mittlerweile auch Limonaden und Wasser, die auch tagsüber getrunken werden können. In der Hachenburger Brauerei wird die Maxime gelebt, sich stetig zu verbessern und den eigenen Qualitätsanspruch zu übertreffen: „Man muss jeden Tag besser werden wollen“, so Geimer.

Der Besuch in der Hachenburger Brauerei hat nicht nur das Engagement des Unternehmens für Nachhaltigkeit und Gemeinwohl-Ökonomie unterstrichen, sondern auch einen interessanten Einblick in die Arbeitsweise eines Unternehmens gegeben, dem es gelingt, Tradition und Innovation miteinander zu vereinen. 

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