„Werdet zu Botschaftern“ - feierliche Verabschiedung von Pfarrer Tobias Kraft nach 34 Jahren

Anke Gersie

Pröpstin Henriette Crüwell oblag die offizielle Entpflichtung von Tobas Kraft, der fast 34 Jahre lang als Dorfpfarrer in verschiedenen Gemeinden in Rheinhessen tätig war.

„Manchmal brauchst du einen Engel“, unter dieses Motto stellte Pfarrer Tobias Kraft seine Predigt anlässlich des feierlichen Gottesdienstes zu seiner Entpflichtung. Dieser fand in der mehr als 300 Jahre alten evangelischen Kirche in Nieder-Wiesen statt, einer der vier Kirchengemeinden, in denen Tobias Kraft als Seelsorger tätig war.

09.10.2024 azw-ag Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

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Die Kirchenvorstände dieser Gemeinde und auch aus Bechenheim, Nack und Wendelsheim waren ebenso vor Ort wie Kolleginnen und Kollegen, Gemeindemitglieder, Wegbegleiter, Freunde und natürlich die Familie. Dekanin Susanne Schmuck-Schätzel war für das Dekanat Alzey-Wöllstein mit dabei und die Pröpstin für Rheinhessen und das Nassauer Land, Henriette Crüwell, übernahm die Entpflichtung von Tobias Kraft. Musikalisch wurde der Gottesdienst durch den Evangelischen Posaunenchor Wendelsheim und das Gitarrenensemble Cantilena mitgestaltet, in dem auch die Ehefrau des Pfarrers, Susanne Kraft, mitwirkte.

Tobias Kraft begrüßte seine Gäste mit einer kurzweiligen und humorvollen Ansprache, in der er viele Begegnungen und Stationen seiner insgesamt fast 34-jährigen Tätigkeit als Dorfpfarrer in Rheinhessen Revue passieren ließ. Unter anderem freute er sich, dass sein Lehrpfarrer zu seiner Entpflichtung gekommen war. In seiner Predigt griff er dann den Psalm 91 – denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf all deinen Wegen – auf und versicherte als Kernbotschaft: „Fürchtet euch nicht, bleibt evangelisch, werdet zu Botschaftern, zu Engeln!“

Pröpstin Henriette Crüwell betonte die intensiven Beziehungen und das gute Netzwerk von Tobias Kraft in seinen Gemeinden. „Wir müssen die Kirche im Dorf lassen“, sei eine seiner wesentlichen Aussagen gewesen. In „seinen“ Dörfern sei er immer für die Menschen und ihre Bedürfnisse da gewesen. Anlässlich des Endes seiner Amtszeit wiederholte sie den biblischen Ordinationsspruch von Tobias Kraft: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“, der Sinnbild für Vielfalt sei.

Anschließend vollzog Pröpstin Crüwell die offizielle Entpflichtung, der ihre und die Segenswünsche vieler der geladenen Gäste folgten. In den Fürbitten nahmen diese Gäste dann den Predigtfaden auf und wünschten dem scheidenden Pfarrer viele Engel, die ihn und seine Familie auf dem weiteren Lebensweg begleiten mögen.

Im Anschluss an den bewegenden Gottesdienst trafen sich die Gäste und viele weitere Vertretende der Gemeinden und Verbandsgemeinden sowie Wegbegleiter in der Gemeindehalle, um hier gemeinsam den Abschied des Pfarrers zu feiern. Musikalisch untermalt vom Kinderchor „Pusteblume“, dem Flötenensemble Nack und den „Wiesbach-Voices“ wurde das Wirken von Tobias Kraft in einer Vielzahl von Grußworten verschiedener Personen gewürdigt. Unter anderem drückten Dekanin Susanne Schmuck-Schätzel, Präses Ernst Walter Görisch, der Bürgermeister der Verbandsgemeinden Alzey-Land, Steffen Unger, und der frühere Präses der Landessynode, Dr. Ulrich Oelschläger, dem frisch gebackenen Ruheständler ihre Wertschätzung aus.