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Sylvia vom Holt war bis vor wenigen Jahren katholisch – Einführungsgottesdienst mit vielen Gästen

Wirgeser Pfarrerin tritt offen und neugierig den Dienst an

bonSylvia vom Holt tritt ihren Dienst als Pfarrerin im Nachbarschaftsraum Süd für die Evangelische Marti-Luther-Kirchengemeinde Wirges an. Mit der Gemeinde und den KollegInnen freut sich auch Dekan Axel Wengenroth (links).

Die Evangelische Martin-Luther-Kirchengemeinde Wirges hat eine neue Pfarrerin: Mit einem herzlichen Gottesdienst ist Sylvia vom Holt in ihren Dienst eingeführt worden.

Damit sind alle Pfarrstellen im Nachbarschaftsraum Süd – zu dem neben Wirges die Kirchengemeinden Höhr-Grenzhausen, Montabaur, Ransbach-Baumbach-Hilgert, Neuhäusel und Alsbach gehören – wieder besetzt.  Eine gute Nachricht und ein „Tag des Dankes, der Freude und des Aufbruchs“, wie es Kirchenvorstandsvorsitzender Florian Jungbluth zum Beginn des Einführungsgottesdienstes auf den Punkt bringt.

Die Ökumene voranbringen

Für Sylvia vom Holt ist es in mehrerlei Hinsicht ein Aufbruch: Bis vor wenigen Jahren ist sie katholisch und arbeitet als Pastoralreferentin. 2023 wechselt sie die Konfession, wird evangelisch – und Pfarrerin. Nun tritt sie ihren Dienst in Wirges an. Das passt hervorragend, findet Dekan Axel Wengenroth: „Mit Ihrer Kenntnis der katholischen Theologie helfen Sie mit, die ökumenische Arbeit in der Region wiederzubeleben“, sagt er, bevor er und WegbegleiteInnen Sylvia vom Holt einsegnen. „Denn in Zukunft geht es weniger um die Frage, zu welcher Konfession Menschen gehören, sondern ob jemand Christ ist“, fährt der Dekan fort. „Trotz aller Unterschiede zwischen den beiden großen Kirchen: Es gibt mehr Dinge, die uns verbinden als die uns trennen“, sagt Axel Wengenroth und dankt der Evangelischen Kirchengemeinde für die Kraft und Energie während der Vakanzzeit.

Wie die Kinder werden

Ihre Einführungspredigt beginnt Sylvia vom Holt mit einem Blick zurück: auf ihre Kindheit, als sie als kleines Mädchen Klassenkameraden auf dem Pausenhof traut. Schon damals ist Religion ihr liebstes Schulfach; schon zu dieser Zeit sind die biblischen Wundergeschichten für sie mehr als Gute-Nacht-Erzählungen. „Diese Geschichten begleiten mich bis heute, auch wenn sich durch die Brille des Erwachsenseins vieles verändert. Aber Jesus Christus sagt, dass wir werden sollen wie die Kinder. Nicht naiv, aber immer neugierig und offen.“ So offen, wie Jesus Christus in einer biblischen Erzählung einem Blinden begegnet, meint Sylvia vom Holt: „Jesus heilt nicht einfach, sondern fragt den Blinden zunächst: ,Was willst Du, dass ich Dir tue‘? Diese Frage bewegt mich, denn wir meinen oft zu wissen, was andere brauchen.“ Stattdessen sollten wir lernen, einfach zuzuhören, statt Ratschläge parat zu haben, findet die Pfarrerin. „Jesus macht genau das: Er gibt Menschen Raum, sich selbst zu äußern und begegnet ihnen so, wie sie es gerade brauchen. Er traut uns etwas zu. Er will, dass wir wachsen – auch über uns hinauswachsen.“

Nicht alleine 

Das macht Sylvia vom Holt Mut, den Pfarrdienst zu meistern. Gemeinsam mit ihren KollegInnen, der Kirchengemeinde und den Ehrenamtlichen: „Ich vertraue darauf, dass ich diesen Weg nicht alleine gehe. Sondern mit Ihnen. Und mit Gottes Hilfe.“ Auch die Kleinsten machen der Pfarrerin Mut für die neue Zeit: Im Anschluss an den Gottesdienst singen ihr die Kinder der Evangelischen Kita Regenbogenland ein Ständchen, und danach klingt der Nachmittag mit einem gemütlichen Empfang bei Kaffee und Kuchen allmählich aus. (bon)

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