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Coronavirus

Wohnungslose Menschen brauchen jetzt besondere Fürsorge

schubalu/pixelio.deObdachloser auf einer BankObdachloser auf einer Bank

Die Diakonie Hessen weißt darauf hin, dass insbesondere wohnungslose Menschen jetzt eine besondere Fürsorge brauchen. Denn diese seien von den aktuellen Einschränkungen besonders getroffen. "Das Virus macht auch nicht vor Menschen halt, die durch ein Leben auf der Straße bereits gesundheitlich geschwächt sind. Zudem ist ihnen der Rückzug in eine sichere Wohnung verwehrt. Ihr Leben spielt sich in der Öffentlichkeit ab. Sie sind existenziell auf Hilfe und Unterstützung angewiesen“, sagt Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen.

Dienste und Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe müssen ihre Unterstützungen massiv einschränken: Viele Tagesaufenthalte haben geschlossen oder sind für Hilfesuchende nur noch begrenzt zum Duschen oder Wäsche waschen nutzbar. Vielerorts fällt das gemeinsame Mittagessen in den Einrichtungen weg, das ihnen gelegentlich eine warme Mahlzeit ermöglichte. Pfandflaschensammeln und Betteln ist kaum noch möglich, der Verkauf von Straßenzeitungen ist zum Erliegen gekommen. Carsten Tag: „Der notwendige Umgang mit dem Coronavirus greift tief in den Alltag ein – auch in den von wohnungslosen Menschen. Ihre Notlage ist nun umso konkreter und schmerzhafter spürbar.“ 

70.000 Euro Soforthilfe für wohnungslose Menschen

Die Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie Hessen stellt wohnungslosen Menschen daher kurzfristig und unbürokratisch 70.000 Euro aus den Projektmitteln „Krank auf der Straße“ zur Verfügung. Die Mittel stammen aus Spenden engagierter Bürgerinnen und Bürger und aus Kollekten der Evangelischen Kirchen in Hessen. „Der Dank gilt all jenen, denen der Nächste nah ist“, so Stefan Gillich, Abteilungsleiter in der Diakonie Hessen und zuständig für die Wohnungsnotfallhilfe. „Das Geld gibt Einrichtungen die Möglichkeit, individuelle Härten bei Hilfesuchenden abzufedern. Es ist und bleibt akute Nothilfe. Was jedoch dauerhaft für diese Menschen benötigt wird, sind bezahlbare Wohnungen im ländlichen Raum.“

Hintergrund: Wohnungsnotfallhilfe Diakonie Hessen

In etwa 40.000 Beratungsgesprächen jährlich unterstützen die Mitarbeitenden in den Diensten und Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie Hessen Ratsuchende. Rund 250.000 Besuche und Kontakte gab es 2018 in den 85 verschiedenen Diensten und Einrichtungen für wohnungslose Menschen an 15 verschiedenen Standorten der Diakonie Hessen. Dazu gehören Fachberatungsstellen, aber auch Tagesaufenthalte mit Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, Einrichten einer Postadresse, Gelegenheit zum Wäschewaschen, Trocknen, zur Körperpflege oder auch zur Zubereitung von warmen Mahlzeiten. Darüber hinaus bieten Einrichtungen Übernachtungs- und Wohnmöglichkeiten oder betreutes Wohnen an. Zudem gibt es Streetwork und an sechs Standorten eine medizinische Erstversorgung.

 

Sie wollen helfen?

Die "Diakonie Hessen" freut sich über eine Spende mit dem Kennwort „Corona-Nothilfe“ an:

IBAN: DE12 5206 0410 0004 0506 06 (Evangelische Bank)

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