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Nachruf

Ehemaliger Dekan und Lollarer Pfarrer Wilhelm Schulte verstorben

Angela StenderPortraitWilhem Schulte, hier an seinem 80. Geburtstag

„Nahe bei den Menschen, humorvoll und von überzeugender Frömmigkeit“. So charakterisiert Pfarrerin Petra Assmann-Daum ihren Vorgänger Wilhelm Schulte, über 30 Jahre Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Lollar und von 1987 bis 1995 Dekan des evangelischen Dekanats Kirchberg.

Lollar. Jetzt trauern Lollarer Gemeindemitglieder, Kolleginnen und Kollegen, Freunde und Bekannte in der Region und in der Landeskirche mit seiner Frau, den vier Kindern und den Enkelkindern um den beliebten Seelsorger. Er verstarb am vergangenen Freitag nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 82 Jahren in Bammental.

Erst vor zwei Jahren hatte sich das Ehepaar Schulte aus Lollar verabschiedet, um näher bei der Familie in Baden-Württemberg zu sein. Schulte hatte die Kirchengemeinde über drei Jahrzehnte geprägt und war auch als Ruheständler mit seiner Ehefrau Lieselotte noch 16 Jahre lang in der Gemeinde präsent.

Geboren wurde Gustav Friedrich Wilhelm Schulte am Hülse (so der nur wenig bekannte vollständige Name des Verstorbenen) am 2. September 1931 in Moers am Niederrhein. Nach Gymnasium und Verwaltungsprüfung wandte er sich der Jugendarbeit zu. Wie seine Ehefrau Lieselotte, die er 1959 heiratete, machte er die Heimerzieherprüfung und hoffte, eines Tages Leiter eines Erziehungsheimes zu werden. Stolz war er auf seine umfassende pädagogische, theologische, medizinische und psychologische Ausbildung, di e er  von 1954 bis 1958 in der Diakonenschule im heutigen Diakoniezentrum Hephata (Schwalmstadt-Treysa) erhielt. Vor seiner Berufung in die Kirchengemeinde Lollar 1960 leistete er Jugendarbeit beim Kurhessischen Landesverband Evangelischer Jungmänner. In Lollar blieb er bis 1966.

Es folgten vier Jahre als Pfarrdiakon der evangelischen Kirchengemeinde Butzbach und Pfarrvikar im kirchlichen Hilfsdienst der EKHN als Verwalter der Pfarrstelle II in Butzbach. Ein theologisches Aufbaustudium an der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal-Barmen und am Theologischen Seminar in Friedberg schufen die Voraussetzung dafür, dass er 1967 Pfarrvikar wurde und 1968 ordiniert werden konnte. Zur Verwaltung der vakanten Pfarrstelle kam Schulte 1970 zurück nach Lollar, wurde 1974 zum Pfarrer der EKHN auf Lebenszeit und 1976 Inhaber der Pfarrstelle. „Die Kirchengemeinde hat ihm in mehrfacher Hinsicht viel zu verdanken. Sei es der Aufbau der heutigen Diakoniestation Lumdatal oder die Pfadfinderarbeit, die er vor 30 Jahren ins Leben gerufen hat. Viele junge Menschen haben durch ihn Impulse für ihr Leben und ihren Glauben bekommen“, hebt Pfarrerin Assmann-Daum hervor. Er liebte es einfach und unkompliziert, auch theologisch: „Wir sind hier einfach nur evangelisch, und das fröhlich“, habe er seine Einstellung eindrucksvoll auf den Punkt gebracht, erinnert sich seine Nachfolgerin.

Dekan des Dekanats Kirchberg war er von 1987 bis zum Eintritt in den Ruhestand am 1. Juni 1995. Auch im Ruhestand war Schulte interessiert an den Geschehnissen in der Welt, der Landeskirche, im Dekanat und in der Gemeinde. Er hielt Vorträge und besuchte regelmäßig seinen Stammtisch.

Zur Trauerfeier am Donnerstag, den 4. September 2014, um 17 Uhr auf dem Friedhof in Meckesheim bietet die evangelische Kirchengemeinde Lollar Mitfahrgelegenheit in einem Bus an. Ansprechpartnerin ist Elke Happel (06406-2750). In der Kirche wird überdies bis zum Ende des Monats ein Kondolenzbuch ausliegen, das Pfarrerin Petra Assmann-Daum der Familie übergeben wird.

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