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Herbstsynode 2014

Ausgezeichnet: Eschke erhält Niemöller-Medaille

EKHNRedeDr. Dieter Eschke, der frühere Vorsitzende Richter am Oberlandesgericht Frankfurt, wurde mit der Martin-Niemöller-Medaille der EKHN für sein ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet

Früherer Vorsitzender Richter des Oberlandesgerichts Frankfurt geehrt

EKHNGruppenbildWürdigung: von links - Kirchenpräsident Jung und Präses Oelschläger zeigen ihre Anerkennung für Dieter Eschke

Frankfurt a.M., 20. November 2014. Der Mühlheimer Jurist Dr. Dieter Eschke (76) ist am Donnerstag in Frankfurt am Main mit der Martin-Niemöller-Medaille der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ausgezeichnet worden. Bei der Tagung der Kirchensynode erhielt der frühere Vorsitzende Richter am Oberlandesgericht Frankfurt die höchste Ehrung der hessen-nassauischen Kirche für sein großes ehrenamtliches Engagement. Eschke ist unter anderem seit dem Jahr 2000 Stellvertretender Präsident und Vorsitzender der Zweiten Kammer des Kirchlichen Verfassungs- und Verwaltungsgerichtes der EKHN. Eschke war darüber hinaus von 1974 bis 1998 Mitglied der Kirchensynode. Er engagierte sich dort unter anderem im Benennungsausschuss, Öffentlichkeitausschuss, Verwaltungsausschuss und Rechtsausschuss. Zudem war er 1985 bis 1992 Mitglied im Verwaltungsrat der zentralen Pfarreivermögensverwaltung. Von 1973 an engagierte er sich für 30 Jahre zudem im Kirchenvorstand der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in Mühlheim.

Zwischen Unabhängigkeit und Menschlichkeit 

In seiner Laudatio würdigte der langjährige Synodale Ulf Häbel den Richter als Juristen, der auf die Unabhängigkeit und zugleich Menschlichkeit in der Rechtsprechung großen Wert gelegt habe. Dies habe sich in rund 80 Verfahren gezeigt, die er bei dem Kirchlichen Verfassungs- und Verwaltungsgericht geleitet habe. Eschke sei dabei stets ein „unabhängiger und freier Richter“ gewesen, der sich „nie durch kirchenpolitische Trends oder Strömungen“ habe verbiegen lassen. Zugleich habe er in allen Streitigkeiten immer „einen vernünftigen und tragfähigen Konsens“ gesucht, der für die Betroffenen eine Zukunft eröffnen könne. Er habe gezeigt, wie wichtig es als Richter sei, Menschen zu achten und mit einem guten Urteil auch Verurteilte wieder „in eine gute Gemeinschaft zu bringen“.

Höchste Auszeichnung für ehrenamtlichen Einsatz

Die Martin-Niemöller-Medaille ist die höchste Auszeichnung der EKHN. Sie wird von der Kirchenleitung vergeben, die damit ausschließlich Ehrenamtliche für besonders herausragendes Engagement mit gesamtkirchlicher Bedeutung würdigt. Die Auszeichnung ist nach dem ersten Kirchenpräsidenten der EKHN, Martin Niemöller (1892-1984), benannt, der auch als kompromissloser Friedenskämpfer und Gegner des Nationalsozialismus weltweit Anerkennung fand. Das Kirchliche Verfassungs- und Verwaltungsgerichtes (KVVG), das unabhängig arbeitet, kann angerufen werden, um Entscheidungen in der EKHN juristisch überprüfen zu lassen. Die Zweite Kammer, deren Vorsitz Eschke noch bis Ende des Monats innehat, ist zuständig für Anfechtungs-, Verpflichtungs- und Feststellungsklagen. Die beiden Kammern des KVVG haben jeweils fünf Mitglieder, die ehrenamtlich arbeiten. Vier von ihnen haben juristischen Sachverstand mit der Befähigung zum Richteramt oder zum höheren Verwaltungsdienst. Ein Mitglied muss kirchlich zum Verkündigungsdienst ordiniert sein und theologische Fachkompetenz einbringen. Sie werden jeweils für sieben Jahre berufen. Präsident des KVVG ist Dr. Winfried Schneider. Sitz des KVVG ist Darmstadt.

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