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Buch erschienen

Glaubenszeugnisse

Mdhs, EKHN„Auf ein Wort – in der Kapelle am Flughafen Frankfurt am Main“Pfarrerin Johanns hat sozusagen die Kanzel mit ihren Gemeindemitgliedern am Flughafen geteilt, die Andachten hat sie in dem Buch „Auf ein Wort – in der Kapelle am Flughafen Frankfurt am Main“ veröffentlicht

Persönlichkeiten des Flughafens erzählen von ihrem Glauben. Sie stehen mit beiden Beinen mitten in der Berufswelt am Frankfurter Flughafen bei der Fraport AG, der Deutschen Lufthansa, der Bundespolizei, der Gebr. Heinemann und gehören zur der „Gemeinde“ der Flughafen-Pfarrerin Ulrike Johanns. In der Kapelle haben sie Andachten mit ihr gestaltet. Die Ansprachen sind jetzt in einem Buch erschienen.

Als Betriebsseelsorgerin trifft Pfarrerin Ulrike Johanns die Menschen an ihrem Arbeitsplatz. In den Begegnungen kommt zur Sprache, was im Stress des Tagesgeschäfts belastet und was ermutigt. „Oft sind mir Äußerungen noch lange nachgegangen und haben mich auf die Idee gebracht, meine Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner ‚Auf ein Wort‘ in die Kapelle einzuladen. Wie positiv das aufgenommen wurde, hat mich selbst überrascht.“ Die Predigerinnen und Prediger haben ganz persönlich von ihren Glaubensüberzeugungen gesprochen. Diese wurden jetzt in dem Buch „Auf ein Wort – in der Kapelle am Flughafen Frankfurt am Main“, im Juni 2017 veröffentlicht (siehe Kasten).

Mitgefühl als Kompass

Eine der Andachten hat Astrid Holstein gehalten. Sie ist Leiterin Kabinenführung bei der Lufthansa, steht in der „auf Effizienz getrimmten Flughafenwelt“ ihre Frau und beeindruckt mit ihrer Offenheit. In ihrer Andacht erinnert sie an den Absturz der Germanwings-Maschine im Jahr 2015, die der Pilot absichtlich herbeigeführt und damit 150 Menschen in den Tod gerissen hat. In der Kommunikation mit ihren Mitarbeitenden stand für sie damals an erster Stelle: „Deutlich zu machen, dass jeder Einzelne mit seinen Gefühlen und Ängsten zählt, dass wir zusammenrücken in dieser Situation.“

Gewissen als Kompass

Fraport Finanz-Vorstand Matthias Zieschang, der im Berufsalltag in Zielvorgaben und  Strategien eingebunden ist, erinnert in seinem Beitrag an die Bedeutung der Reformation für die Gegenwart: „In einer Welt, die stark säkularisiert und diesseitsversessen ist, schwimmen Menschen –  gerade auch Politiker und Entscheidungsträger – häufig mit dem Strom, folgen der Demoskopie, um zu gefallen oder Zustimmung zu erheischen“, so die Worte seiner Ansprache. Dabei betonte Manager Zieschang: „Glaube und Gewissen als innerer Kompass weisen einen anderen Weg. Sie eröffnen die Freiheit, auch gegen eine Mehrheitsmeinung anzutreten, zu agieren und zu entscheiden.“ Die Freiheit des Christenmenschen nach Luther gebiete, in die Welt hinauszugehen, individuelle Gewissensentscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und Probleme durch Eigeninitiative anzupacken.

Liebe als Kompass

Die Widersprüche des Alltags thematisierte Stephan Tasch, Aktivitätenmanager in den Duty Free Shops: „Wir haben breite Autobahnen, aber enge Ansichten. Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert.“ Er habe den Eindruck, dass die Menschen in einer Welt gefangen seien, die sie zu dem mache, was sie seien, wie sie denken, wie sie fühlten. Er spricht aus, was ihn trägt: „Liebe ist in all dem Widersprüchlichen mein Fixpunkt und mein Kompass.“

Glaube als Kompass

Pfarrerin Johanns hat sozusagen die Kanzel mit ihren Gemeindemitgliedern am Flughafen geteilt. Während der Andachtsreihe habe sie erlebt, dass der Glaube keine Einbahnstraße sei von der Kirche zur Welt, sondern sich als zwischenmenschliche Lerngeschichte zeige. Dieser Diskurs sei fruchtbar für die Kirche, „…denn die Kirche lebt vom Glauben ihrer Gläubigen und nicht vom Kundeninteresse ihrer User.“ Sie betont, dass es gerade auch die Aufgabe der Seelsorge sei, Räume zu öffnen, in denen Menschen ihren Glauben finden, leben und ausdrücken können.

Bestellmöglichkeit:
Buch: Hrsg. Ulrike Johanns: Auf ein Wort – in der Kapelle am Flughafen Frankfurt am Main. Frankfurt  2017
Preis: 12 Euro
Bestellung direkt bei der Flughafenseelsorge: Flughafen Frankfurt, Terminal 1, Geb. 201, HBK 243, D-60549 Frankfurt am Main
Bestellung per E-Mail-Bestellung und Überweisung

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