Landessportbund für Sonntagsschutz
Der Sonntag braucht Bewegung
bbiew
30.06.2015
bbiew
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Sport finde in Gemeinschaft statt; eine Gemeinschaft könne sich nur zusammenfinden, wenn die Beteiligten gemeinsame freie Zeit hätten. Sportwettkämpfe müssten deshalb am Wochenende stattfinden, argumentierte Klatt und betonte: „Der Sonntag steht für Freizeit und für Freiheit.“
Zugleich machte der LSB-Vize darauf aufmerksam, dass sich der Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen „signifikant verschlechtert“ habe. Sport mache nicht nur gesund und beuge Krankheiten vor. Sportliche Aktivitäten seien zudem unerlässlich für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen. Sport schaffe Selbstvertrauen gerade auch für benachteiligte Kinder, die in Armut aufwachsen.
"Rezept für Bewegung"
Während die evangelischen Dekanate in der Propstei Starkenburg ein Rezept ausgestellt hatten, auf dem der freie Sonntag verordnet wird, hat der Landesportbund ein „Rezept für Bewegung“ erstellt. Damit können Ärzte ihren Patienten eine schriftliche Empfehlung für körperliche Aktivitäten geben. Klatt kritisierte in diesem Zusammenhang, dass im Bildungsplan der Landesregierung Sport im Grunde keine Rolle spiele. „Beim Sport- wie beim Religionsunterricht hält man es offenbar für nicht weiter schlimm, wenn die Unterrichtsstunden nicht stattfinden.“
Sonntag als Auszeit
Nach Angaben des Landesportbundes leisten in hessischen Sportvereinen rund 70.000 Menschen ehrenamtliche Arbeit. Die Bereitschaft gehe aber seit Jahren zurück. „Das Ehrenamt sollte man nicht nur in Sonntagsreden unterstützen, sondern auch entsprechende Rahmenbedingungen dafür schaffen“, forderte Klatt. Dazu gehöre, die Sonntagsarbeit und den Sonntagskommerz einzuschränken. Der Sonntage spiele als „Auszeit“ eine wichtige Rolle.
Gegenbewegung zum Sonntagskommerz
Klatt, der auch Mitglied im Landesarbeitskreis Kirche und Sport der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist, sprach sich dafür aus, eine "Gegenbewegung" zum Sonntagskommerz zu initiieren. Als gelungenes Beispiel nannte er die Liegestuhl-Aktion bei einem verkaufsoffenen Sonntag in Darmstadt. Die Liegestühle mit der Aufschrift „Sonntag – ein Geschenk des Himmels“ luden zum Verweilen ein und machten deutlich, dass der Sonntag nicht zu verkaufen ist.