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Zukunft des Bibelhauses

Die Zukunft des Bibelhauses wird neu geprüft

Bibelhaus ErlebnismuseumMusizierende Kinder im BibelhausHier werden biblische Zeiten lebendig: Kinder können im Bibelhaus die Musikinstrumente, wie es sie vor tausenden Jahren gab, ausprobieren

Die Kirchensynode der EKHN hat beschlossen, dem Museum einen Zuschuss zu gewähren. Zudem werden mehrere Optionen geprüft, wie eine Verlegung nach Mainz.

Die Zukunft des Bibelhauses in Frankfurt bleibt weiter offen. Die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat am Samstag einen Neubau in der Frankfurter Innenstadt als nicht realisierbar verworfen. Neu geprüft werden soll, ob das Erlebnismuseum in Trägerschaft der Frankfurt Bibelgesellschaft in ein vorrangig pädagogisches Haus auf der Schwelle zwischen Schule, Kirche und Gesellschaft umgewandelt werden kann. Zudem soll untersucht werden, ob eine Verlegung des Bibelhauses nach Mainz und eine Kooperation mit dem dortigen historischen Alten Dom St. Johannis realisierbar ist. Die EKHN wird das Museum auch im kommenden Jahr mit 700.000 Euro unterstützen. Sie ist wichtigster Financier des Haues mit einem Jahresetat von rund einer Million Euro.

Kompletter Neubau verworfen 

Im Herbst 2018 hatte die Synode ein umfassendes Konzept mit Szenarien für die Zukunft des Hauses gefordert. Synodale Ausschüsse und Experten hatten sich schließlich für einen kompletten Neubau in der Innenstadt auf einem Gelände des Evangelischen Dekanats Frankfurt mit einem Volumen von 22 Millionen Euro und einem jährlichen Zuschussbedarf von bis zu 1,4 Millionen Euro ausgesprochen. Die Kirchenleitung hatte die Ausbaupläne nach einer intensiven Prüfung daraufhin als finanziell nicht realisierbar eingestuft. In der Konsequenz der verschiedenen Entscheidungen hätte dies mittelfristig das Aus des Bibelhauses bedeuten können. 

Kooperation mit Mainz prüfen 

In der engagierten Debatte hatte der Präses der Kirchensynode, Ulrich Oelschläger, am Samstag die gesellschaftliche Rolle des Hauses hervorgehoben. Das Museum habe im Rhein-Main-Gebiet eine archäologische und pädagogische Alleinstellung. Das dort vermittelte Wissen könne auch dem gerade wieder „erstarkten Antijudaismus und Antisemitismus“ entgegentreten. Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hatte auch eine Öffnung des Bibelhauses für weitere Religionen und deren Schriften in Spiel gebracht. Dies könne etwa die Akzeptanz bei möglichen Förderern erhöhen. Synodale hatten zudem eine Verlegung des Bibelhauses nach Mainz und eine Verbindung mit dem Alten Dom St. Johannis vorgeschlagen, was nun geprüft wird.  

Sponsoren weiter gesucht 

Vor der Synode würdigte zuvor die zuständige Dezernentin für Kirchliche Dienste in der hessen-nassauischen Kirche, Melanie Beiner, das Erlebnismuseum als ein Haus, das „wichtige und hoch anerkannte Arbeit leistet“. Der Erfolg sei „uneingeschränkt zu loben“. Die Kirchenleitung habe „sehr mit der Entscheidung gerungen“, den Ausbauplänen eine Absage zu erteilen. Angesichts der anstehenden Einsparungen im kirchlichen Haushalt bis zum Jahr 2030 habe die Kirchenleitung aber die Grenze eines möglichen finanziellen Engagements bei einer einmaligen Investition von fünf Millionen Euro und einem jährlichen Zuschuss von 500.000 Euro ziehen müssen. Zudem hätten Gespräche mit möglichen Unterstützern wie beispielsweise der Stadt Frankfurt oder Stiftungen bisher zu keinem greifbaren Erfolg mit Finanzierungszusagen geführt. 

Hintergrund Bibelhaus 

Das Bibelhaus wurde 2003 in einer ehemaligen Kirche am Frankfurter Museumsufer eröffnet. Heute besuchen jährlich über 25.000 Menschen jedes Jahr das 500 Quadratmeter große Erlebnismuseum. Es gilt damit in Deutschland als das am besten besuchte vergleichbare Haus. Träger ist die Frankfurter Bibelgesellschaft.

mehr über die Synode

Frankfurter Bibelhaus Erlebnis Museum

Bisherige Konzepte zur Fortführung des Bibelhauses (pdf)

 

 

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