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Nachhaltige Gesamtkonzepte gefragt

E-Auto und Fahrrad reichen nicht

istockphoto, stanley45Küssen in der U-BahnWer laut Umweltbundesamt ein Jahr lang mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt mit dem Auto zur Arbeit fährt, kann bei einer Entfernung von 25 Kilometern rund 320 Kilogramm CO2 sparen

Mal eben ein Wochenende zum Shoppen nach Mailand fliegen oder kurz mit dem Auto zum Supermarkt um die Ecke: Viele Menschen achten in ihrem Alltag nicht immer auf die Umwelt. Zu umständlich scheinen die Alternativen. Die Folge: schmutzige Luft und Staus. Wie lassen sich Menschen und Unternehmen von einer nachhaltigen Mobilität und einer umweltgerechten Lebensweise überzeugen? Das versuchen Referenten aus Kirche, Wirtschaft und Gesellschaft auf einem Forum im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung (ZGV) zu klären.

In ein paar Wochen starten in Hessen die Sommerferien. Für Viele geht es mit dem Flieger in Richtung Süden. Einige entscheiden sich aber auch bewusst für einen Urlaub vor der Haustür. Wandern im Schwarzwald oder Fahrradfahren an der Ostseeküste. Das beobachtet auch Lothar Hartmann. Der Nachhaltigkeitsmanager kann aber auch nachvollziehen, wenn Menschen ferne Länder bereisen und andere Kulturen kennenlernen möchten. Von Sanktionen oder Verboten hält der Experte des Öko-Versandhändlers memo AG nichts. Stattdessen hält er es für wichtig, dass Medien über das Thema berichten und aufklären. Nachhaltigkeit müsse im Bewusstsein der Menschen verankert werden. 

Der Nachhaltigkeitsexperte ist einer von insgesamt sieben Referierenden des Forums „Nachhaltige Mobilität – was uns bewegt“ am 26. Juni im ZGV in Mainz.

Bahn statt Flieger

Nachhaltige Mobilität bedeutet mehr als der Umstieg aufs E-Auto oder Fahrrad. Gerade Unternehmen rät der Nachhaltigkeitsexperte Hartmann ein ganzheitliches Konzept statt einzelner Schritte – auch wenn das Geld koste und Personal brauche. Wenn in einem Unternehmen viele der Mitarbeitenden aus der Region kommen, empfiehlt Lothar Hartmann Dienstfahrräder oder Leasingmodelle für Fahrräder ins Auge zu fassen. Auch die Förderung von Fahrgemeinschaften sei wichtig, sagt Hartmann. Zumindest für Dienstreisen innerhalb Deutschlands könnten die Kolleginnen und Kollegen auf das Fliegen verzichten und mit der Bahn fahren. Bei der memo AG hätten alle Mitarbeitenden, die häufig beruflich verreisen, eine Bahncard, sagt Hartmann. 

Die „memo AG“ achte auch bei der Versandlogistik auf Nachhaltigkeit, erklärt der Experte. Seit  10 Jahren verschicke das Unternehmen Artikel auf Wunsch mit dem Mehrwegversandsystem „memo Box“. Die  Kunden erhalten  die bestellte Ware in einer Box  anstatt in einem Versandkarton und können diese.  anschließend wieder an die memo AG zurückschicken. Dort kann sie vielfach wieder zum erneuten Versand benutzt werden. 

Vom Autofasten bis zum „Grünen Hahn“

Auch die Kirche hat sich Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben. Während der Passionszeit hatten zum Beispiel verschiedene Dekanate zum Autofasten aufgerufen. Seit einigen Jahren vergibt die EKHN außerdem den „Grünen Hahn“ - eine freiwillige Umweltzertifizierung für Unternehmen und Organisationen. 

Auch wenn es die meisten wahrscheinlich wissen: Jeder Einzelne kann in seinem Alltag ein wenig Rücksicht auf die Umwelt nehmen. Für fast jedes Produkt gebe es inzwischen umweltfreundliche Alternativen, betont Hartmann. Produkte aus Recyclingpapier, fair gehandelte Bio-Bekleidung oder Frischhaltefolie aus Maisstärke sind nur einige Beispiele. 

Veranstaltung „Nachhaltige Mobilität: Was uns bewegt“

Für eine nachhaltige Mobilität müssen ökologische, ökonomische und soziale Komponenten zusammen gedacht werden. Davon gehen die Initiatoren der Veranstaltung über „Nachhaltige Mobilität“ des Forums „Kirche, Wirtschaft, Arbeitswelt“ am Mittwoch, 26. Juni 2019, ab 9.30 Uhr  im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN in Mainz aus. Konkrete Konzepte und deren praktische Umsetzung sollen thematisiert werden. Mit dabei sind unter anderem auch der Dezernent für Umwelt, Grünflächen und Verkehr der Landeshauptstadt Wiesbaden Andreas Kowol, Petra Scheller von der DB-Cargo Schienenlogistik sowie Anne-Kathrein Bierenfeld vom BürgerMobil Höhr-Grenzhausen.

mehr über die Veranstaltung

mehr über das Klimaschutzkonzept der EKHN

[Carina Dobra]

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