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Junge Akademie Frankfurt

Ein guter Ort für junge Leute, der zur Mitbestimmung ermutigt

Bildquelle: Evangelische Akademie FrankfurtJunge Akademie FrankfurtDie Mitglieder der "Jungen Akademie Frankfurt" kommen alle paar Wochen zusammen, um im Rahmen von Tagungen, Denkräumen und Workshops miteinander zu arbeiten. Es ist möglich, sich für die Teilnahme zu bewerben.

Laut einer Studie haben viele Jugendliche Angst vor der Zukunft. Doch Hanna-Lena Neuser setzt auf das Prinzip Hoffnung. Mit der Evangelischen Akademie Frankfurt engagiert sie sich dafür, Jugendliche in Entscheidungen für die Zukunft einzubinden. Mit Erfolg.

Bildquelle: Sebastian SchrammHanna-Lena NeuserHanna-Lena Neuser engagiert sich für die Themenfelder Jugend und Europa an der Evangelischen Akademie Frankfurt

„Die Lage in der Welt ist schwierig – ob Afghanistan, die Klimakrise oder die Pandemie. Mir ist ganz wichtig, dass die jungen Leute deswegen nicht resignieren – deshalb möchte ich ihnen das Prinzip Hoffnung und Handeln mit konkreten Projekten weitervermitteln“, sagt Hanna-Lena Neuser, die von März bis September 2021 die kommissarische Leitung der Evangelischen Akademie Frankfurt inne hat. Ab Oktober wird die studierte Politik- und Erziehungswissenschaftlerin wieder als stellvertretende Direktorin und Studienleiterin für den Themenschwerpunkt „Europa und Jugend“ verstärkt aktiv sein. Neuer Akademiedirektor wird dann Pfarrer Dr. Roger Mielke.

Jugendlichen den Rücken stärken, die eigenen Haltung zu vertreten

Um die Selbstwirksamkeit zu fördern, ermutigt die evangelische Bildungsexpertin Hanna-Lena Neuser junge Leute dazu, die eigene Meinung zu äußern – ohne das Gefühl zu haben, dass diese weniger Wert ist, als die von Erwachsenen. Hanna-Lena Neuser hat erfahren: „Junge Menschen sind durchaus politisch auskunftsfähig, das haben `Fridays for Future´ gezeigt.“ Es sei ihr wichtig, dass Verantwortliche nicht nur über Jugendliche entscheiden, ohne deren Perspektive zu kennen. Junge Leute müssen mitentscheiden können. „Wenn das gelingt, wird diese Generation frischen Wind bringen, beispielsweise ihre Perspektive auf den Zustand der Umwelt lautstark äußern“, hofft die dreifache Mutter Hanna-Lena Neuser. Deshalb befürwortet sie, dass auch in der Schule mehr Demokratie ermöglicht wird. Sie unterstreicht: „Schulentwicklung und Chancengleichheit im Bildungssystem sind wichtige Themen für mich.“ Dabei ist ihr wichtig: „Bei allem, was ich tue, darf der Humor nicht fehlen. Es hat ja etwas sehr Protestantisches, wenn man trotz allem das Lachen nicht vergisst.“

Junge Akademie schafft Möglichkeiten zur Mitbestimmung

Im Rahmen der Akademiearbeit ist die „Junge Akademie Frankfurt“ ihr Steckenpferd. In diesem Förderprojekt wird jungen Menschen ein Forum geboten, um gesellschaftspolitische Herausforderungen anzugehen. Dabei sei beispielsweise die Initiative „Mehr als wählen“ entstanden, weil junge Leute neue Formen der Demokratie ausprobieren wollten. Und das ist gelungen. „Aus dieser Idee hat sich der Frankfurter Demokratiekonvent entwickelt. Hier diskutieren ausgeloste Menschen aus der Frankfurter Stadtgesellschaft miteinander. Ihre Anregungen werden dann im Römer vorgestellt und von den Politikern ernsthaft geprüft“, berichtet Hanna-Lena Neuser. Jetzt sei der Plan, auch ein Demokratiekonvent für junge Leute in Kriftel in einem Pilotprojekt zu entwickeln. Die kommissarische Leiterin erklärt: „Für einen überschaubaren Zeitraum können sich dann Jugendliche für ein bestimmtes Thema einbringen.“ Bei der Arbeit mit Jugendlichen sei auch die Kommunikation mit den zuständigen Erwachsenen ein wichtiger Aspekt. Denn: „Die Jugendlichen brauchen offene Ohren für ihre Anliegen auf Seiten der Erwachsenen.“ 

Mitmachen beim Jahrgang 2022 der "Jungen Akademie Frankfurt" 
Bis zum 31. Dezember 2021 können sich 18- bis 30-Jährige für ein Stipendium zum Thema des Jahrgangs 2022 "Brand New? Demokratie" bewerben:
Infos zur Bewerbung bei der Jungen Akademie Frankfurt

Kinder bei familiären Entscheidungen beteiligen

Auch junge Leute werden erwachsen – und irgendwann werden manche von ihnen selbst Eltern. Welche Möglichkeiten es gibt, Familienleben und Beruf unter einen Hut zu bringen, erkundet Hanna-Lena Neuser selbst und möchte ihre Erfahrungen als Mutter und Vorgesetzte weitergeben. Sie hat zwei Töchter im Alter von zehn und 12 Jahren sowie einen siebenjährigen Sohn. Auch in ihrem Familienleben wird Mitbestimmung großgeschrieben: „Als klar wurde, dass ich für eine gewisse Zeit die Leitung der Akademie übernehme, haben wir darüber auch mit unseren Kindern gesprochen. Ich habe ihnen auch gesagt, dass ich dann zu Hause weniger präsent sein werde. Nur weil alle zugestimmt haben, habe ich zugesagt.“ 

Vereinbarkeit von Familie, Beruf und gesellschaftlichem Engagement fördern

Hanna-Lena Neuser hat sich auch darüber gefreut, als die Kirchenverwaltung der EKHN vor drei Jahren als familienfreundlich ausgezeichnet wurde. In der Evangelischen Akademie Frankfurt trägt sie selbst dazu bei, dass ihre Mitarbeitenden die beruflichen Aufgaben mit der Ansprechbarkeit für ihre Kinder gut vereinbaren können. Hanna-Lena Neuser erklärt, worauf es ihr ankommt: „Wir bieten flexible Arbeitszeiten an. Wenn ein Kind nachmittags abgeholt werden muss, kann die anstehende Aufgabe auch später erledigt werden.“ Allerdings gebe es verbindliche Termine für Besprechungen, die Dauer wurde jedoch in der Pandemie verkürzt. Eine Homeoffice-Regelung erlaube zudem die Anwesenheit in familiären Ausnahmesituationen. „Wir setzen auf Kommunikation. Wenn es beispielsweise einen Betreuungsnotstand gibt, finden wir gemeinsam eine flexible Lösung“, berichtet die kommissarische Leiterin Neuser. Bei ihrem Berufsstart in der EKHN habe die dreifache Mutter die Kulanz der EKHN selbst erlebt: „Die Kirche hat mir das Gefühl gegeben: Ich kriege das hin.“

Junge Akademie Frankfurt

zum Veranstaltungsprogramm der Evangelischen Akademie Frankfurt

Quelle: Studie „JuCo 2“ der Universität Hildesheim

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