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Synode

Kirchensynode streitet über friedensförderndes Handeln

Bild: RH / EKHNDr. Susanne Bei der WiedenDr. Susanne Bei der Wieden vertrat die Überzeugung, dass Frieden möglich sei

Mit einer intensiven Debatte hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau den Prozess begonnen, mit dem sie „Kirche des gerechten Friedens“ werden will. Bei der Diskussion einer „Friedensethischen Stellungnahme“, die von Synodenausschüssen erarbeitet worden war, begrüßten alle Rednerinnen und Redner den angestoßenen Diskussionsprozess.

Im Detail stritten die Synodalen über die Gründe von Kriegen in der Welt ebenso wie über die möglichen Wege zum Frieden: Besonders umstritten war der im Entwurf zitierte Satz lateinamerikanischer Kirchen, dass das gegenwärtige Wirtschaftssystem „weltweit tötet und bei uns den sozialen Frieden gefährdet“. Gerade die globale Wirtschaft habe in den vergangenen Jahren geholfen, Armut und Hunger zu bekämpfen.

Auch in Deutschland habe sie lange Zeit Wohlstand und den sozialen Frieden gesichert. Dass, wie Mitautorinnen des Papiers betonten, eben dieses Wirtschaftssystem bis heute Menschen verhungern lasse, zu Kriegen wegen knapper Ressourcen führe und daher reformiert werden müsse, überzeugte die Gegnerinnen und Gegner nicht: Das Wirtschaftssystem sei nur ein Werkzeug, dass Menschen zum Guten wie zum Bösen benutzen könnten.

Streit um die internationale Rolle der Bundeswehr

Auch um die Beschreibung der Rolle der Bundeswehr in internationalen Konflikten wurde gestritten, ebenso darum, ob Atomwaffen zur Abschreckung nötig seien. Unumstritten hingegen war, dass Ungerechtigkeit weltweit konfliktverschärfend wirkt, ebenso wie der beschleunigte Klimawandel. Synodale begrüßten den grundsätzlichen Vorrang von zivilen Konfliktlösungen, die auch finanziell stärker gefördert werden sollten. 

Ebenso gab es Konsens für die Unterstützung des Protests der Hilfsorganisationen „Brot für die Welt“ und „Terre des hommes“ gegen die Ausbildung Minderjähriger in der Bundeswehr und anderen Armeen.
Nicht diskutiert wurde das Anliegen des Entwurfs, „Sicherheit neu zu denken“: „Friede muss gewagt werden“, er „ist das Gegenteil von Sicherung“, hatte es mit einem Zitat des Theologen Dietrich Bonhoeffer im Entwurf geheißen. 

Entscheidung auf kommende Synode vertagt

Der Diskussionsprozess soll bis zur kommenden Synode im November 2019 fortgesetzt werden. Schon vor der Debatte hatte der Kirchensynodalvorstand der Versammlung vorgeschlagen, das Papier auf allen Kirchenebenen zu diskutieren und friedensstiftende Aktionen zu sammeln. Der Vorschlag von Präses Dr. Ulrich Oelschläger, die ambitionierte Stellungnahme nicht per Kampfabstimmung zu verabschieden, sondern erneut zur Diskussion zu stellen, lag auf dieser Linie.



 

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