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EKHN-Synode

Synode: Von Antisemitismus bis Zukunft der Kirche

EKHNTraditioneller Tagungsort der Kirchensynode: Dominikanerkloster in FrankfurtTraditioneller Tagungsort der Kirchensynode: Dominikanerkloster in Frankfurt

Über 30 Punkte von A wie Antisemitismus bis Z wie Zukunft der Kirche stehen auf der Tagesordnung der traditionellen hessen-nassauischen Frühjahrssynode. An einem besonderen Thema werden dabei die 141 Delegierten ganz besonders zu knabbern haben.

Mit einem Gottesdienst hat am Donnerstagmorgen in Frankfurt am Main die traditionelle Frühjahrstagung der hessen-nassauischen Kirchensynode begonnen. Noch bis Samstag berät das mit einem Parlament vergleichbare evangelische Gremium im Dominikanerkloster über mehr als 30 Tagesordnungspunkte zu aktuellen gesellschaftspolitischen und kirchlichen Fragen. Zunächst steht der traditionelle Bericht von Kirchenpräsident Volker Jung zur Lage in Kirche und Gesellschaft auf dem Programm (11 Uhr). Jung wird sich vor den 141 Delegierten vor allem mit den Perspektiven der Kirchen in Deutschland beschäftigen. Seine Äußerungen sind auch als Reaktion auf die zuletzt veröffentlichte Langfrist-Studie von Freiburger Forschern zu verstehen. Die in der vergangenen Woche erschienene Arbeit im Auftrag der evangelischen und katholischen Kirche prognostizierte einen Mitgliederrückgang um die Hälfte bis zum Jahre 2060.

Frieden und Antisemitismus in der Diskussion

Am Nachmittag (15 Uhr) will die Kirchensynode dann gesellschaftspolitische Positionen markieren. Auf der Tagesordnung steht eine friedensethische Stellungnahme. Unter anderem fordert das Papier eine deutlichere Unterstützung von gewaltfreier Konfliktbewältigung und ziviler Friedenssicherung durch Versöhnungsprojekte, Friedensdienste und Partnerschaften. Es kritisiert zudem die Ausbildung minderjähriger Soldatinnen und Soldaten. Mit großer Sorge nimmt die evangelische Kirche darüber hinaus einen wachsenden Antisemitismus wahr. In einer Resolution will die Synode ihre Ablehnung jeder Form von Judenfeindschaft bekräftigen und ihre Solidarität mit Jüdinnen und Juden zum Ausdruck bringen. Einen besonderen inhaltlichen Schwerpunkt will die Synode schließlich mit dem Thema „Menschenrechte und Glaubensfreiheit“ setzen. Gäste wie der syrische Rechtswissenschaftler und Augenzeuge Tarek Bashour sowie der Experte für interreligiösen Dialog, Andreas Goetze, werden dazu am Freitagmorgen (9 Uhr) erwartet.

Hintergrund zur Synode

Die Synode ist gemäß der Kirchenordnung das „maßgebende Organ“ der hessen-nassauischen Kirche. Sie erlässt Gesetze, besetzt durch Wahl die wichtigsten Leitungsämter und beschließt den Haushalt. Aktuell hat sie 141 Synodale. Als das maßgebende Organ geistlicher und rechtlicher Leitung trifft sie auch wichtige kirchenpolitische Entscheidungen. Ausschüsse und regionale Arbeitsgruppen bereiten die Entscheidungen vor. Geleitet wird die Synode vom Kirchensynodalvorstand mit einem oder einer Präses. Gemäß Kirchenordnung sollen möglichst zwei Drittel der gewählten Synodalen nichtordinierte Gemeindemitglieder sein, ein Drittel Pfarrerinnen und Pfarrer. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat knapp über 1,5 Millionen Mitglieder in 1135 Gemeinden. Ihr Kirchengebiet reicht in etwa von Biedenkopf im Norden bis Neckarsteinach im Süden. Rund ein Viertel des Kirchengebiets gehört zwischen Bad-Marienberg und Worms auch zu Rheinland-Pfalz.

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