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Perspektivwechsel

Ein Riesen-Tisch zum Ökumenischen Kirchentag

Bildquelle: Volker RahnEin TischDer Tisch schenkt Pfarrerin Miriam Küllmer-Vogt neue Perspektiven - sie ist für die EKHN die Beauftragte für den 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt

Die gastgebende Kirchen wollen während des Ökumenischen Kirchentages in Frankfurt am Main zum Perspektivwechsel einladen. Eine überdimensionale Tafel mit unterschiedlich hohen Tischebenen und Stühle sowie ein begleitendes Programm laden Passantinnen und Passanten zum Diskutieren und Erkunden der Installation ein.

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Ein Tisch Ein Tisch Ein Tisch - Entwurf Ein Tisch - Entwurf Ein Tisch Ein Tisch

Zum 3. Ökumenischen Kirchentag vom 13. bis 16. Mai setzen die gastgebenden Kirchen in Frankfurts Innenstadt ein besonderes Zeichen. Im Herzen der Mainmetropole bauen die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sowie das Bistum Limburg zusammen mit den weiteren gastgebenden Kirchen einen überdimensionalen Tisch auf. Die 28 mal acht Meter große und bis zu zwei Meter hohe Riesen-Tafel auf der Hauptwache soll zum Perspektivwechsel Mut machen.

 

Aktion „Tischlein deck dich“

Vom 8. bis 16. Mai werden zudem 15 unterschiedliche Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner den Tisch gestalten und so zusätzliche Impulse setzen. Bei der Aktion „Tischlein deck dich“ mit dabei ist unter anderem der Hotel- und Gastronomieverband Hessen. Er will am Dienstag (11. Mai) ab 14 Uhr mit verschiedenfarbigen Tischdecken auf die bedrückende Situation des Gast-Gewerbes in der Corona-Pandemie aufmerksam machen. Die Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit hat angekündigt, am Donnerstag (13. Mai) von 9 bis 14 Uhr einen Berg voll Geld auf dem Tisch anzuhäufen. Die katholische Basisinitiative Maria 2.0 will die Tafel am Samstag (15. Mai) von 9 bis 14 Uhr unter anderem mit einer überdimensionalen „Mitra“, einer päpstlichen Kopfbedeckung, schmücken. Aktionen am Tisch finden vom 9 bis 19 Uhr statt. Die Installation ist ganztägig zugänglich.

 

Tisch bietet überraschende Perspektiven

Der Entwurf zu dem Kommunikationsprojekt stammt vom Berliner Grafiker und Designer Philip Wilson. Die blaufarbige Installation gegenüber der Katharinenkirche besteht aus vier Teilen in unterschiedlichen Höhen und trägt den Titel „EIN TISCH“. Hinzu kommen insgesamt 13 entsprechend angepasste Stühle, auf denen unter strengen Hygieneauflagen auch Platz genommen werden kann. So entstehen immer wieder überraschende Perspektiven, auf denen sich ein überhöhter oder zerklüfteter Tisch oder eine ebene und erreichbare Tafel sehen lässt. Die blaue Installation spielt dabei auch auf die Dimensionen des Himmels an, in dem nach christlichem Verständnis Größenverhältnisse und Hierarchien keine Rolle mehr spielen.

 

„Schaut hin“: Besondere Stadtrundgänge

Bei einem weiteren Projekt zum Kirchentag laden die gastgebenden Kirchen dazu ein, die Stadt Frankfurt auf ganz neue Weise zu erkunden. Neun Buchstaben entlang des Leitworts des Kirchentages „schaut hin“ führen an neun charakteristische Orte. Sie laden dort zum neu Hinschauen ein. Zwischen Hauptbahnhof, Museumsufer und Europäischer Zentralbank werden so überraschende Einblicke und Ausblicke eröffnet. Und es wird auch Gelegenheit gegeben, für den einen oder anderen „Selfie“-Schnappschuss. Stationen sind: Hauptbahnhof, Willy-Brandt-Platz, Alte Oper, Paulskirche, Römer, Untermainkai (Jüdisches Museum), Schaumainkai (Metzler Park), Flößerbrücke, EZB (Ruhrorter Werft).

 

Tischlein deck dich: Die Aktionspartner an der Kunstinstallation „EIN TISCH“

Kooperationspartner*innen gestalten vom 8.-16. Mai 2021 jeweils in der Zeit vom 9.00 – 19.00 Uhr die Installation „EIN TISCH“ der gastgebenden Kirchen des 3. Ökumenischen Kirchentages mit ihrer Botschaft und Interpretation.

 

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Frankfurt,
Samstag, 8. Mai 2021, 9.00 – 14.00 Uhr

Schaut hin! Christen in der der Stadt, eins und bunt, gemeinsam aus vielen Kulturen und Traditionen. Umsetzung: Die Tische werden mit einem stabilen Material abgedeckt. Darauf wird ein großer Fisch über alle vier Tische gemalt sowie die Namen der unterschiedlichen Gemeinden der ACK in Frankfurt auf die Tische gepinnt. Dazu können Besuchende ihre Gedanken und Botschaften schreiben.

 

Stadtsynodalrat der kath. Stadtkirche,
Sonntag, 9. Mai 2021, 14.00 – 19.00 Uhr

Der Stadtsynodalrat hat eine gegenseitige Teilnahme am Gottesdienst empfohlen und begreift dies als einen Schritt auf dem Weg des Zusammenwachsens. Mit der Präsenz am Tisch macht der Stadtsynodalrat den Weg in der Beschäftigung mit der Eucharistie und dem Abendmahl nachvollziehbar und erlebbar.
Umsetzung: A) Das ist mir zu hoch (hoher Tisch): Was verstehe ich an der Diskussion nicht? B) Einstiegstisch: Persönliche Befassung (Woran erinnere ich mich sofort, wenn ich an Abendmahl/ Eucharistie denke... Anleitung durch „Tischkarten“ und Briefe). C) Mitmachtisch: Gedanken zu den Dimensionen Gemeinschaft und Gesellschaft können aufgeschrieben werden. D) Mahltisch: Mit Brot, Wein, Wort und Symbolen gedeckter Tisch. Perspektive von der Empore: Jesus lädt uns ein. Wir kommen alle an den einen Tisch des Herrn.

 

Referat für Internationale Arbeit (RIA),
Montag, 10. Mai 2021, 9.00 bis 14.00 Uhr

Für das Referat für Internationale Arbeit und seine Tätigkeit, ist der Tisch ein verbindendes Element. Er ist Ort für Verhandlungen, Gespräche, Austausch von Informationen, Begegnungen auf Augenhöhe.
Umsetzung: Der Tisch wird beflaggt mit: Fahnen-Girlanden, EU- und Länderflaggen, mit Fahnen von jeweils 20x30 cm Größe und noch ca. 15 Papierfähnchen. Dazu werden die Flagge der Mayors for Peace und eine EU-Fahne (jeweils ca. 1x5 m) auf den Tisch gelegt oder an die Stühle gehängt. Die internationalen Themen wie Frieden/Atomare Abrüstung, Vernetzung, Internationale Gemeinschaft werden sichtbar.

 

Ev. Familienbildung Frankfurt und Offenbach,
Montag, 10. Mai 2021, 14.00 bis 19.00 Uhr

Drei Ausstellungsthemen geben einen bunten Einblick in das breite Angebotsspektrum der fünf Standorte der Familienbildung, zeigen und laden dazu ein, sich auszutauschen: zu Familie, Bildung, Umwelt und Gesellschaft.
Umsetzung: Aus Alt mach Neu – alte Gegenstände und Müll gehören in die Tonne? Bei der Ausstellung „Aus Alt mach Neu“ kommen sie auf den Tisch. Spielen und Bewegen - Spielen und Bewegen macht klug und hält fit. Mit wenig Aufwand und viel Freiraum zur Selbsttätigkeit lassen sich Räume für Bewegung und kreative Tätigkeiten gestalten. Die Ausstellung „In Kontakt bleiben“ zeigt, wie mit digitalen Angeboten, Outdoor-Eltern-Kind-Cafés und Spiel—und Basteltüten zum Mitnehmen Familien trotz Abstand in Kontakt bleiben und vom stressigen Corona-Alltag entlastet werden können. 

 

TuS Makkabi Frankfurt,
Dienstag, 11. Mai 2021, 9.00 – 14.00 Uhr

TuS Makkabi Frankfurt wird als Gesamtverein dargestellt und hierbei insbesondere die Philosophie und Werte sowie "das Besondere" des TuS Makkabi Frankfurt nach außen getragen. Dem Verein liegen integrative und interreligiöse Projekte für Kinder und Jugendliche besonders am Herzen. Der Sport ermöglicht es, Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenzubringen, Stereotypen entgegenzuwirken, Begegnungen zu schaffen und kulturübergreifend Brücken zu bauen. Der Sportverein steht religionsübergreifend und unabhängig von Herkunft und Hautfarbe für demokratische Werte und Völkerverständigung ein und fördert den Austausch miteinander. Umsetzung: Zur Veranschaulichung unserer Vereinsarbeit werden Flyer, Plakate, Beachflags, Roll-Ups sowie insbesondere die alljährlich erscheinenden Makkabi Journale sowie diverse Trikots/Sportshirts gezeigt.

 

DEHOGA Hessen (KV Frankfurt),
Dienstag, 11. Mai 2021, 14.00 bis 19.00 Uhr

DEHOGA: „Wir sind bunt. Wir vereinen alle. Ohne euch geht nichts. Wir sind eine coole Branche. Umsetzung: Der Tisch ist gedeckt mit Stoffen, die die Vielfalt der Branche wiedergeben, sowohl in Materialität als auch Farbe. Die Branche vereint eine scheinbar unendliche Diversität an Menschen aller Kulturen und Religionen, Hintergründen, Geschichten, Angeboten – alle treffen sich an einem Tisch. Im Moment ist der Tisch durch die Corona-Situation leer; eben nicht gedeckt. Aber die Vielfalt der Branche ist immer noch da und wartet darauf, sich wieder zu zeigen. Über die vier Tische wird eine Botschaft platziert, die erst bei dem Blick durch die „Lupe“ / von oben in ihrer Gesamtheit sichtbar ist: „Ohne euch geht nichts.“

 

Pfarrerin mit Konfirmand*innengruppe der Ev. Kirchengemeinde Bad Vilbel/Massenheim,
Mittwoch, 12. Mai 2021, 14.00 bis 19.00 Uhr

Die Speisung der 5.000 – schaut hin. Eine Installation mit Bezug zur Geschichte.
Umsetzung: Gestaltung noch offen

 

Oikocredit,
Donnerstag, 13. Mai 2021, 9.00 – 14.00 Uhr

Wenn Geld gerecht verteilt ist, reicht es für alle. Wir müssen uns als Gesellschaft an einen Tisch setzen und das Geld gerecht verteilen. Schaut hin! GUTES GELD reicht für alle, dafür wirbt Oikocredit mit der Initiative „Gemeinsam für GUTES GELD!“
Umsetzung: Auf dem hinteren Tisch liegt ein Berg Geld. Das Geld ergießt sich über die Tische. An jedem Platz kommt Geld an, liegt auf dem Platz oder hängt über dem Stuhl. Es gibt große Geldberge (Geldsäcke), Geldscheine (bedruckte Handtücher) und Münzen (Filmrollengeld).

 

Ökumenischer Hauskreis „sisters“,
Donnerstag, 13. Mai 2021, 14.00 bis 19.00 Uhr

Der Tisch ist es, der die verschiedenen Personen im Hauskreis zusammenführt. Gott und der Austausch als Christinnen überwindet die Unterschiede zwischen den Personen und auch die Distanzen, die derzeit über den Zoom-Hauskreis entstehen.
Umsetzung: noch offen.

 

Uwe Becker, Bürgermeister der Stadt Frankfurt,
Freitag, 14. Mai 2021, 10.00 – 12.00 Uhr

Ob die besondere Dekoration zu Ostern, wehende Gebetsfahnen, die Ramadanlaternen oder das feine Geschirr an Shabbat - viele von uns haben liebgewonnene Rituale und besondere Gegenstände, die sie mit ihrer Religion und ihrem Glauben verbinden und verbindet. Einige Frankfurterinnen und Frankfurter lassen uns im Rahmen des Ökumenischen Kirchentages in Frankfurt an ihren Ritualen teilhaben und erzählen uns ihre Geschichte. Dafür treffen wir sie an einem besonderen Tisch.
Umsetzung: Bürgermeister Uwe Becker besucht den Tisch. Ein Kurzfilm mit Frankfurter*innen und seiner Perspektive wird entstehen.

 

Punctum Frankfurt,
Freitag, 14. Mai 2021, 12.30 – 19.00 Uhr

Punctum gestaltet die vier Tische in Annäherung an unsere gesellschaftliche Rangordnung. Zu sehen sind vier einzelne Tische. Die gesellschaftlichen Gruppen bleiben unter sich. Der Blick vom Podest aus wirkt wie eine Einheit in der Vielfalt. Ist es Realität oder Täuschung? Die Auflösung dieser Rangordnung ist und bleibt größter Auftrag von Gesellschaft und Kirche. Wie ist es möglich, diese Tischordnung zu durchbrechen? Wer hat Ideen für EINE Welt der Gerechtigkeit und Gleichberechtigten?
Umsetzung: Die vier Tische werden mit vier unterschiedlichen weißen Tischdecken gestaltet. Zusammenhängend bilden sie einen flussähnlichen Verlauf (Perspektive erst durch den Blick vom Podest möglich). Die vier Tische werden mit Schuhen unterschiedlicher Farben und Größen, Anzahl und Anlässen ausgestattet. Die Rückenlehnen (außen) der Stühle (1 - 13) werden mit einem Zitat belegt.

 

Maria 2.0,
Samstag, 15. Mai 2021, 9.00 – 14.00 Uhr

Der Tisch soll die Perspektive von Maria 2.0 auf die verfasste katholische Kirche darstellen. Maria 2.0 benennt Missstände, will eine Kirche für die Menschen und mahnt Veränderungen an. Verschiedene Perspektiven auf den Tisch zeigen die Sicht verschiedener Akteure auf die Kirche. Vom Podest blickt der Papst auf wohlgeordnete Gläubige am gemeinsamen Tisch, aber wie sieht die Realität aus?
Umsetzung: Hoher Tisch: Tisch der hohen Würdenträger (Kardinäle, Bischöfe), die sich von den Laien abheben. Zeichen: monumentale Mitra, über die kaum hinweg geschaut werden kann. Zweiter Tisch: Tisch des Kirchenvolkes. Mahlgemeinschaft mit Wein und Brot an einem wohlgedeckten Tisch. Dritter schmaler Tisch mit zwei Plätzen: Tisch von Maria 2.0. Kleinster Tisch, mit anderen Tischen verbunden. Die Aktivistinnen setzen sich für gleiche Rechte und gleiche Würde aller Menschen in der katholischen Kirche ein. Vierter Tisch: Tisch der Menschen, die die katholische Gemeinschaft verlassen haben. Trostlosigkeit und Verlassenheit.

 

Jugendkirche JONA,
Samstag, 15. Mai 2021, 14.00 – 19.00 Uhr

Für die Jugendkirche spiegeln die Tische die Gesellschaft: Gespalten in „Lager“, die aus unterschiedlichen Perspektiven auf das blicken, womit die Welt momentan konfrontiert wird. An einem Tisch FFF-Bewegung oder BLM-Bewegung. Dort die LGBTQ+-Community, da die Querdenker. Alle haben ihre Wahrheiten, Realitäten, Überzeugungen. Alle empören sich, kämpfen für ihre Sache und verurteilen. Diese „Lager“ stehen exemplarisch für ein menschliches Grundproblem. Schau hin! „Warum siehst du jeden kleinen Splitter im Auge deines Mitmenschen, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?“ Aus Gottes Perspektive lösen sich diese Lager: Wir sitzen alle an einem Tisch. Für Ihn sind alle gleich. Gleich gewollt, gleich berechtigt, gleichermaßen gesehen, gleich geliebt. Können wir auch so auf unsere Mitmenschen schauen?
Umsetzung: Auf den Tischen werden eingänge Bilder, Texte, Banner, Symbole gezeigt. Pro Tisch eine Gruppe, ohne diese direkt zu nennen und ohne zu werten. Aus der Podestpersepektive erscheinen sich die Bewegungen aufeinander zu zubewegen.

 

Frankfurter Tafel,
Sonntag, 16. Mai 2021, 9.00 bis 14.00 Uhr

Umsetzung: Gestaltungsweise noch offen

 

IDAHOBITA*,
Sonntag, 16. Mai 2021, 14.00 bis 19.00 Uhr

Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter*-, Trans*- und Asexuellenfeindlichkeit findet am 17. Mai 2020 statt. Das Datum des 17. Mai erinnert an den Tag, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1990 Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel strich. Die Regenbogen Crew der AIDS-Hilfe Frankfurt in Kooperation mit dem Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt machen die Hauptwache bunt und schaffen Verständnis für verschiedenste Lebensweisen und Sichtbarkeit von (Mehrfach-) Diskriminierungen. Der Tisch ist dabei Sinnbild für die Gräben, die zwischen Menschen in unserer Gesellschaft vorhanden sind. Beschäftigt man sich jedoch mit den Unterschieden, investiert in das Verstehen und wechselt die Perspektive, dann lassen sich Unterschiedliches verbinden und die strikte Trennung und Gräben überwinden.
Umsetzung: Tisch und Platz der Hauptwache werden bunt. Der Tisch taucht in einen Regenbogen. Auf dem Platz steht ein riesiges Einhorn. 

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