Herbstsynode 2014
Flughafen: Lärm bleibt Thema in der Kirche
Esther StoschBürgerinitiativen gegen Fluglärm protestieren auf der Herbstsynode der EKHN.04.12.2014 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Frankfurt a.M., 20., November 2014. Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat sich am Donnerstag bei der in Frankfurt am Main tagenden Synode dafür ausgesprochen, die Diskussion über das Thema Fluglärm weiter intensiv fortzusetzen. Dabei sollen insbesondere religiöse Fragen um Lärm und Stille stärker in den Blick genommen werden. Die Kirchenleitung wurde zudem aufgefordert, die Belange von Religionsgemeinschaften künftig bei der Planung von Großprojekten stärker einzubringen. Nachdem alle bisherigen Apelle, Solidaritätserklärungen und Resolutionen zum Fluglärm wirkungslos geblieben seien, hat die Kirchensynode die hessen-nassauische Kirchenleitung gebeten, weitere Maßnahmen zu prüfen. Dazu gehört auch ein möglicher Klageweg.
Versprechen und Ergebnisse wurden nicht eingehalten
Der Flughafenausbau sei „ungehindert weiter geplant“ worden, heißt es in einem Antrag. Dabei seien „Versprechen von Regierungen gebrochen und Ergebnisse aus Bürgergesprächen und Mediationsverfahren missachtet“ worden. Im Einzugsbereich des Flughafens seien Teile von Dörfern und Städten inzwischen unbewohnbar. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, erklärte, dass die Kirchenleitung „alles in ihren Kräften stehende tut“, um die Lärmbelastung zu verringern. So würden intensive Gespräche mit Verantwortlichen geführt. Jung erinnerte daran, dass die Kirche den Ausbau des Rhein-Main-Flughafens abgelehnt habe und von Beginn an für ein absolutes Nachtflugverbot eingetreten sei. Bei der Debatte in der Kirchensynode waren auch Mitglieder von Bürgerinitiativen gegen den Fluglärm als Gäste im Plenum.
Resolution von 2011 verlangte bereits besseren Lärmschutz
Bereits 2011 hatte die Synode deutlich zur Situation am Frankfurter Flughafen Stellung bezogen. In einer Resolution wiesen die Delegierten beispielsweise auf die Belange von Kindern, Kranken und Alten hin, deren Interessen beim Fluglärm stärker berücksichtigt werden müssten. Ziel müsse sein, den Lärm zu begrenzen und zu mindern. Neben Schallschutzmaßnahmen sollten Obergrenzen sowohl für die durchschnittliche Lärmbelastung als auch für Einzelschallereignisse definiert werden. Die Synode sprach sich 2011 zudem für die Einführung einer ökologischen Kerosinsteuer und Flugverkehrsabgabe auf europäischer Ebene aus. Damit solle die „klimaschädlichste Art der Fortbewegung“ an den Schadenskosten beteiligt werden.