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Reformation

Neuer Playmobil-Luther kommt Ende März

Esther StoschDer Playmobil-Luther mit Federkiel und Bibel in der Hand

Der Playmobil-Luther hat sich als besonders beliebte Spielfigur gezeigt. Doch Stimmen werden laut: Die Darstellung ist antisemitisch. 2017 erscheint daher eine revidierte Neuauflage.

Esther StoschUmstritten: Die Bibel des Playmobil-Luthers

Der Streit um die Playmobil-Figur „Martin Luther“ ist beigelegt. In der nächsten Auflage der Figur werde das Wort „ENDE“ auf der von dem Männchen aufgeschlagenen linken Bibelseite entfallen, sagte der Koordinator für die Lutherdekade der bayerischen Landeskirche, Pfarrer Christian Düfel, in Frankfurt am Main dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die geänderte Variante werde ab Ende März kommenden Jahres vertrieben, kündigte die Geschäftsführerin der Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg (CTZ), Yvonne Coulin, an.

Das Wörtchen „Ende“ hatte unter anderem den Widerspruch des jüdischen Frankfurter Erziehungswissenschaftlers Micha Brumlik und des hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung hervorgerufen. Die Spielfigur hält in der rechten Hand eine Feder, in der linken die aufgeschlagene Heilige Schrift. Auf der linken Bibelseite steht: „Bücher des Alten Testaments ENDE“, auf der rechten Seite: „Das Neue Testament übersetzt von Doktor Martin Luther“.

Playmobil-Luther als antisemitisch kritisiert

Brumlik hatte in einem Zeitungsbeitrag kritisiert, dass die Figur das Alte Testament, also die Hebräische Bibel, für beendet und überwunden darstelle. Dies hätten Antisemiten bis hin zu den „Deutschen Christen“ im Nationalsozialismus getan. Auch ihn irritiere das Wort „Ende“, sagte Jung vor der hessen-nassauischen Kirchensynode. Es könne so verstanden werden, dass das Alte Testament durch das Neue Testament abgelöst und damit abgewertet werde.

Vorbild: Luther-Denkmal in Wittenber

Der Playmobil-Luther wurde gemeinsam von der CTZ, der Deutschen Zentrale für Tourismus und der Spielzeugfirma „geobra Brandstätter“ in Zirndorf entwickelt. Er sei beim Designen der Figur mit dabei gewesen, sagte Pfarrer Düfel. Als Vorbild habe ihm das historische Lutherdenkmal in Wittenberg gedient, das den Reformator mit der aufgeschlagenen Bibel zeige.

Nach den Angaben von Coulin wurden seit April 2015 von der CTZ mehr als 500.000 Luther-Figuren an Museumsshops, Tourist-Informationen und Kirchengemeinden ausgeliefert. Großes Interesse zeigten vor allem die 16 Städte in Deutschland, in denen der Reformator gelebt und gewirkt habe. Aber auch in den Niederlanden und den USA sei der Playmobil-Luther äußerst beliebt.

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